Nettetal Mit anderen teilenErst mal anderen helfen

Nettetal · Auf dem Tisch liegen Broschüren über die Vogelwelt am Niederrhein oder die Heidemoore im Grenzwald. "Ich will mich noch ein bisschen vorbereiten, bald führe ich wieder eine Gruppe durch den Grenzwald", erläutert Horst Schirrmacher, der sein "Abitur-Paradefach Biologie" während seiner Zeit als Chef der Polizeistation Kaldenkirchen und der Polizeiinspektion Ost in Kempen nicht aus den Augen verlor. Im Ruhestand hat der 69-Jährige mehr Zeit, durchs Grenzland zu radeln, Blaukehlchen am Lüsekamp zu entdecken oder eine Nachtigall am Wittsee zu hören. "Ich habe eine riesengroße Freude an der Natur, und man hat mich hier richtig verwöhnt", sagt der gebürtige Westfale, der schon seit 1961 in Kaldenkirchen wohnt.

"Ich mag dieses Nettetal und das will ich gerne mit anderen teilen" nennt er als Beweggrund für sein Engagement, das ihn schon oft vom Landschaftshof Baerlo aus mit Erwachsenen, Kindern und auch Behinderten in die Natur führte, "in der es unendlich viel zu entdecken gibt". Deshalb hat er sich für das Bürgerforum gemeldet, um in der Themengruppe "Nettetal-Werbung" mitzumachen. Sie will für die Stadt und die Landschaft werben, Besuchern und auch Bewohnern die Natur zeigen und erklären - auf dem Fahrrad oder auch zu Fuß.

Schirrmacher ist weiter im Bürgerverein Kaldenkirchen, macht bei den "Schlagbäumen" mit, die den Karneval beleben, und pflegt noch Beziehungen zu Freunden in der englischen Grafschaft Cambridge. Die Partnerschaft hat er einst mit aus der Taufe gehoben, als er mit dem damaligen Landrat Hanns Backes und einigen weiteren Freunden mit dem Fahrrad zu der Universitätsstadt fuhr.

Nettetal (mm)Nach 16 Jahren als Vorsitzender des Kaldenkirchener Briefmarkensammlervereins "Phila 68" war Reinhard Klitz Anfang des letzten Jahres wieder frei für neue Aufgaben. Zwar ist er nun Sprecher der PC-Senioren in der Grenzstadt, doch nimmt das mit dem tatkräftigen Konrad Achtert an seiner Seite nicht allzu viel Zeit in Anspruch. So fühlte sich der einstige Werkzeugmacher vom Schreiben der Stadt gleich angesprochen: "Vielleicht brauchst du später einmal Hilfe, dann hilf aber erst mal anderen." So wurde der heute 70-Jährige zum Motor der Themengruppe "Unterstützung für Senioren und Behinderte".

Zunächst engagiert sich die acht Personen starke Gruppe im Rahmen der Angebote der Begegnungsstätte Breyell. "Die neue Leiterin Sandra Hartmann hat uns angesprochen, also helfen wir ihr beim Männerfrühstück", erzählt Klitz, der inzwischen auch einmal im Monat den neutralen Mann beim Bingonachmittag der Frauengemeinschaft spielt. Die Mitglieder der Gruppe wollen Senioren, denen das Gehen schwer fällt, oder Behinderte auch zu Ärzten, Apotheken oder Ämtern fahren; die Resonanz ist noch spärlich. Dieses Angebot gilt auch für die Nachmittage der "Nettalica"-Gruppe. "Wir haben auch Zeit für Senioren zu Gesprächen oder anderen Hilfestellungen, aber das muss sich auch erst noch herumsprechen", meint Klitz. Die Gruppe arbeitet dabei mit dem DRK zusammen.

Man trifft sich in kleinem Kreis weiterhin jeweils einmal im Monat, nimmt aber auch an den Zusammenkünften des Bürgerforums teil. Wer mitmachen möchte, kann sich an Reinhard Klitz wenden: Tel. 02157 5956, E-Mail: r.klitz@gmx.de.

(RP)
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