Nettetal Raritäten für den Garten

Nettetal · Nicht nur die Aussteller sind aus ganz Europa zu den traditionellen Schneeglöckchentagen nach Oirlich angereist. Auch Besucher fahren mehr als 1000 Kilometer für neue Schätze, die nach dem Winter vom Frühling künden.

 Im Garten der Familie Waldorf blühen mehr als 350 Sorten Schneeglöckchen. Die Besucher sind begeistert von den Raritäten – und vom Angebot der Aussteller, die die unterschiedlichsten Sorten anbieten.

Im Garten der Familie Waldorf blühen mehr als 350 Sorten Schneeglöckchen. Die Besucher sind begeistert von den Raritäten – und vom Angebot der Aussteller, die die unterschiedlichsten Sorten anbieten.

Foto: Busch

Die Vorfreude auf die Schneeglöckchentage in Nettetal ist bei Kennern riesig. Das letzte Wochenende im Februar ist fest verplant. Im Oirlicher Blumengarten herrscht dichtes Gedränge, die Besucher tragen Kisten, Taschen und Kartons mit Frühlingspflanzen zu ihren Autos und Bussen.

Die Veranstaltung gilt in Deutschland als die größte ihrer Art. Auch aus England, Österreich, Belgien, Holland und der gesamten Bundesrepublik sind Aussteller und Gäste angereist. Die Autokennzeichen lassen auf die weite Anreise der Besucher schließen. Frühlingsblüher, soweit das Auge reicht: Tausende Blumentöpfchen mit Schneeglöckchen, Farnen, Hepatica (Leberblümchen), Krokussen und vielen Arten mehr.

Das Ehepaar Simoni teilt sich auf, denn die Schneeglöckchenliebhaberin Marga Simoni hat es auf eine ganz bestimmt Sorte abgesehen und konnte diese bisher nicht entdecken. Alfred und Marga Simoni sind aus Österreich gekommen. "Nur um Schnee-glöckchen zu kaufen", sagt Alfred Simoni und bringt die ersten Einkäufe bereits in seinen Kombi, während seine Frau plötzlich zum Stand von Harmen Kraai aus den Niederlanden läuft. Vorsichtig hebt die Österreicherin die Pflanze in die Höhe und nickt zufrieden. Rund 100 Euro gibt das Ehepaar für dieses Schneeglöckchen aus.

Familiäre Atmosphäre

Über 300 Sorten hat Harmen Kraai diesmal zu den Schneeglöckchentagen in Oirlich mitgebracht. "Der Andrang ist unglaublich", erzählt der Niederländer, der regelmäßig in England auf Präsentationen unterwegs ist. Die Aussteller fühlen sich bei Gastgeberin Marlu Waldorf sehr wohl. Es herrscht eine familiäre Atmosphäre, man kennt sich seit Jahren und verbringt ein ganzes Wochenende mit netten Fachgesprächen.

Viele Besucher haben für dieses Wochenende extra Busse gemietet. Für Olga Repniak gibt es nichts Schöneres als die ersten Köpfe, die nach dem Winter aus der Erde schauen. "Diese Veranstaltung ist ein Muss", erklärt die gebürtige Russin. Das Handy ist ausgeschaltet, die Beraterin lässt sich an diesem Tag von niemandem stören. Tausende Besucher machen auch einen Rundgang durch den rund 2000 Quadratmeter großen Garten von Familie Waldorf.

Dort blühen mehr als 350 Sorten Schneeglöck-chen. "Das sind Raritäten, die kosten ein Vermögen", sagt Olga Repniak begeistert. Dass Alfred und Marga Simoni noch eine lange Heimreise von mehr als 1000 Kilometern vor sich haben, stört das Paar nicht. "Das Wichtigste ist, dass meine Frau glücklich ist", sagt Alfred Simoni und bekommt dafür direkt einen Kuss von seiner Frau. Wie viel Geld sie ausgegeben haben, darüber wollen sie nicht sprechen. Nur so viel: "Dafür kann man einen schönen Urlaub machen", flüstert der Österreicher.

(sz)
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