Nettetal Schüler ans Ehrenamt herangeführt

Nettetal · Das Werner-Jaeger-Gymnasium setzt mit dem Projekt "Soziale Kompetenz" in der Jahrgangsstufe 8 Maßstäbe.

 Mehr als 30 Jugendliche des Werner-Jaeger-Gymnasiums freuten sich über die Urkunden, die sie für die Teilnahme am Projekt "Soziale Kompetenz" erhalten haben.

Mehr als 30 Jugendliche des Werner-Jaeger-Gymnasiums freuten sich über die Urkunden, die sie für die Teilnahme am Projekt "Soziale Kompetenz" erhalten haben.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Es ist noch keine Zeugnisausgabe, aber für mehr als 30 Jugendliche der Jahrgangsstufe 8 war es ein wichtiger Tag. Knapp zwei Wochen vor den Sommerferien bekamen die Gymnasiasten in feierlicher Atmosphäre ein Dokument verliehen, das sie für ihr freiwilliges soziales Engagement belohnt. Michaela Haller vom Jugendrotkreuz sowie Schulleiter Hartmut Esser und sein Stellvertreter Johannes Leenen schüttelten jedem Schüler die Hand. Sie bedanken sich für den Einsatz der Jugendlichen.

Alle haben erfolgreich am Projekt "Soziale Kompetenz in der Schule erlernen" teilgenommen. "Das Projekt haben wir in Kooperation mit dem Jugendrotkreuz gemacht", erklärt Johannes Leenen. Die meisten der teilnehmenden Jungen und Mädchen haben weit mehr als die 60 für den erfolgreichen Abschluss benötigten Stunden gesammelt. Die 13-jährige Marie Schetter hat gar nahezu das Doppelte geschafft: "Ich war auf dem Naturschutzhof und habe dort das Wasserprojekt geleitet. Die Stunden sind so schnell umgegangen", erzählt die Schülerin.

Auch Pascal Canabers und Janina Lotz haben sich eingesetzt und im vergangenen halben Jahr viel Zeit in der Seniorenresidenz Curanum in Lobberich verbracht. "Zweimal pro Woche waren wir da und haben Kaffee verteilt und mit den Senioren Gesellschaftsspiele gespielt", erzählt die 14 Jahre alte Janina. Für die Schule ist in dem Projekt wichtig, dass die Schüler auf freiwilliger Basis mitmachen: "Das ist kein Zwang und für die Schüler sicherlich interessant, auch mal mit anderen Generationen zusammenzukommen", erklärt der stellvertretende Schulleiter Leenen.

Die Schüler machen Erfahrungen mit Berufszweigen wie Altenpflege, Erziehung, Trainer oder auch Biologie. "Am Anfang war es ungewohnt, doch dann haben wir uns schnell eingefunden", sagt Janina Lotz. Mit dem Ende des Projektes wollen die Teilnehmer jedoch nicht auch ihr soziales Engagement beenden. "Wir werden weiterhin ins Altenheim gehen", verspricht Pascal Canabers. Neben der Tätigkeit in vielen verschiedenen Einrichtungen in Nettetal haben einige Schüler auch Nachbarschaftshilfe geleistet.

"Ich war zum Beispiel Babysitten", berichtet Marie Schetter. Die Schüler verbanden durchaus auch ihr privates Interesse mit ihrem Sozialprojekt. Neele Teneyken spielt in ihrer Freizeit gern Fußball. Für die 14-Jährige ist das ein guter Grund, eine Bambini-Mannschaft zu trainieren und auch damit ihre soziale Kompetenz unter Beweis zu stellen. "Das Projekt dient der Demokratie- und Werterziehung von Schulkindern. Dadurch versuchen wir, den Jugendlichen ehrenamtliches Arbeiten näher zu bringen", sagt Michaela Haller. Sie ist Referentin für Freiwilligendienste des Jugendrotkreuzes. Das Zertifikat können die Schüler unter anderem für Bewerbungen nutzen, um ihre Chancen für Praktika, Studien- oder Ausbildungsplätze zu verbessern.

(janj)
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