Nettetal Schüler lernen fairen Handel

Nettetal · Siebtklässler der Gesamtschule Nettetal wurden vom Fairmobil der Kolpingjugend besucht. Dabei lernten sie, was sie dazu beitragen können, dass sich die Verhältnisse in Entwicklungsländern verbessern.

 Ob Schokolade oder Jeanshose: Mit der Frage, welchen Weg die Produkte nehmen, bevor sie bei uns im Laden liegen, beschäftigten sich nun Siebtklässler der Gesamtschule Nettetal.

Ob Schokolade oder Jeanshose: Mit der Frage, welchen Weg die Produkte nehmen, bevor sie bei uns im Laden liegen, beschäftigten sich nun Siebtklässler der Gesamtschule Nettetal.

Foto: Busch

Eine etwas andere Art von Unterricht erfuhren Siebtklässler der Gesamtschule. Sie begleiteten mit Unterstützung der Kolpingjugend im Diözesanverband Aachen das Thema "Fairer Handel". Dazu arbeiten sie unterschiedliche Themen aus, die sich alle mit dem Aspekt des fairen Handels befassen.

Zunächst standen Fragen im Raum: Welchen Weg nimmt Schokolade bis in unsere Einkaufsregale? Und welchen Weg eine Jeanshose? Mit Fragen zu unterschiedlichen Produkten setzten sich die Schüler an fünf Projekttagen auseinander. Für sechs Wochen nahmen sie "fairen Handel" und "kritischen Konsum" unter die Lupe.

Sie erfuhren, dass es eine Menge an Informationsmöglichkeiten für Verbraucher gibt. Daraus ergab sich die Frage, woran die unterschiedlichen Siegel fair gehandelter Produkte erkennbar sind. Weiter ging es mit den Kriterien fairen Handelns. Besonders interessierte die Schüler, welche Rechte Kinder haben und was die Bürger tun können, damit sich die Verhältnisse in anderen Ländern bessern.

Bauwagen mit Themenkisten

Schon 2011 war das Fairmobil der Kolpingjugend zu Gast in der Gesamtschule. Den Bauwagen mit Themenkisten können Schulen und Jugendgruppen buchen. Das Projekt entwickelten fünf Studentinnen der Hochschule Nijmegen, unterstützt von Projektleiterinnen der Kolpingjugend.

Damit das Thema auch weiter zu entfernten Schulen gelangt und Schülern nahegebracht werden kann, geht die Kolpingjugend selbst in den Unterricht, bringt Rollenspiele mit und erarbeitet mit den Schülern Lösungsansätze. Die Siebtklässler gewinnen Eindrücke, wie es ist, als Kind in einem Entwicklungsland zu arbeiten. "Wir wollen das Bewusstsein der Jugendlichen erweitern", erklärt Meike Kempkens von der Kolpingjugend.

Durch eine Spende ist es der Kolping-Jugend möglich, zehn Schulklassen kostenlos am Projekt teilhaben zu lassen. Conny Bernhard und Marion Riedel von der Kolpingjugend begleiten das Projekt. "Fairer Handel stärkt die Kleinbauern in den Erzeugerländern, verbessert ihre Arbeits- und Lebensbedingungen, etwa wenn sie Kakao für unsere Schulen ernten, der bei uns im Kiosk verkauft wird", erzählen sie. Sie geben Schülern aus deren Alltagserfahrungen Anstöße zum kritischen Umgang mit Produkten. Und sie geben zu bedenken, dass nicht immer der Preis über einen fairen Handel entscheidet, sondern vielmehr die Gütesiegel.

"Ein Produkt hat viele Arbeitsschritte vor sich. Geld wird meist an den Arbeitskräften, gerne an Kindern, gespart", hat die 14-jährige Marie gelernt. Klassenlehrer Philipp Sieben will das Thema rund um den fairen Handel im Unterricht weiter vertiefen.

(ivb)
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