Nettetal Stadt bereitet das 2. Energie-Forum vor

Nettetal · Gleichzeitig soll das Klimaschutzkonzept vorgestellt, entwickelt und umgesetzt werden. Die Stadtwerke und die Stadt wollen eine tragfähige und ganzheitliche Lösung dabei finden, die Energiereserven und das Klima zu schonen.

 Die Stadt ruft die Grundschulen auf zum Wettbewerb rund um die Energiewende und den Klimaschutz, wie hier die Breyeller Lambertus-Grundschule. Drei Projekte erhalten einen Preis der Stadtwerke zum Energie-Forum.

Die Stadt ruft die Grundschulen auf zum Wettbewerb rund um die Energiewende und den Klimaschutz, wie hier die Breyeller Lambertus-Grundschule. Drei Projekte erhalten einen Preis der Stadtwerke zum Energie-Forum.

Foto: Busch

Die Stadt hat gestern ihren Förderantrag für das Klimaschutzkonzept beim Bundesumweltministerium eingereicht. Damit dürfte sie zu den ersten Kommunen bundesweit gehören, verbunden mit der Hoffnung, im Mai oder Juni den Bewilligungsbescheid zu erhalten. Gleichzeitig stellte sie mit den Stadtwerken das Grobkonzept des 2. Nettetaler Energie-Forums vor, das am 22. und 23. Juni am und im Rathaus stattfinden wird.

Stadt und Stadtwerke wollen zwei Schwerpunkte setzen: Zum einen sollen Handwerker und Dienstleister wie auf einer Messe ihre Leistungen präsentieren, zum anderen sollen Experten in Fachvorträgen Informationen an Privatleute ebenso wie an Firmen weitergeben. "Wir müssen die Energiewende nach Nettetal bringen, und die beginnt im Kopf des einzelnen Bürgers", unterstrich Stadtwerke-Geschäftsführer Norbert Dieling gestern.

Die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche hat großes Interesse daran aufzuklären und nicht allein der Industrie das Feld zu überlassen. "Wir wollen sortieren, was sinnvoll ist und was nicht", ergänzte sie. Die Entwicklung bewege sich auf einigen Gebieten ungewöhnlich schnell. Galt vor Jahresfrist noch der Wärmedämmverbund als ein großartiges Mittel, Energieaufwand zu senken, so rücke die Fachwelt jetzt davon ab. "Es stellt sich ja die Frage, wohin mit den Styroporplatten demnächst. Denn sie sind Altlasten. Außerdem rückt der Taupunkt näher ans Gemäuer. Es gibt immer häufiger Klagen darüber, dass zwischen Dämmung und Mauerwerk Feuchtigkeit und damit Schimmel entsteht", sagte sie.

Das Energie-Forum wolle möglichst unabhängig und umfassend über wirklich sinnvolle Formen des Energiesparens informieren. Sowohl Fritzsche als auch Dieling sähen am liebsten, wenn die Stadtwerke und die Stadtverwaltung ihre technischen und baurechtlichen Kompetenzen bündeln und eine umfassende, objektivierte Beratung anbieten könnten. Dieling machte kein Hehl daraus, dass er bisher enttäuscht darüber ist, wie wenig die Energieberatung seines Unternehmens durch Marco Wäntges in Anspruch genommen wird.

Das gelte sowohl für private Haushalte als auch für Unternehmen. "Prozessoptimierung haben die Firmen alle auf der Rechnung, dass sie aber die Kostensteigerungen im Energieverbrauch mit unserer Hilfe senken könnten, nutzen viel zu wenige", seufzte Dieling. Er will mit den Stadtwerken übrigens auch neue Förderprogramme auflegen und spätestens mit dem Energie-Forum der breiten Öffentlichkeit vorstellen.

Stadtplaner Marcus Grühn wies darauf hin, dass zum Energie-Forum weitere Informationen zur Photovoltaik, zur Windenergie und anderen Alternativen vorgestellt werden. Die Stadtwerke richten sich darauf ein, die Kraft-Wärme-Kopplung und vor allem die dezentrale Energieproduktion voranzutreiben. Gewinnen wollen sie möglichst ansiedlungswillige Unternehmen im Venete-Gewerbepark.

Weiteres Thema nicht nur des Energie-Forums wird die Verkehrsentwicklung in der Stadt sein — kann man die Menschen bewegen, häufiger mal auf das Auto zu verzichten? "Energie-Forum und Klimaschutzkonzept sollen uns helfen, einen ganzheitlichen Ansatz zu finden. Das wäre der richtige Weg", meint Fritzsche.

(RP/rl)
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