Nettetal Tanken zum halben Preis

Nettetal · Der Pflegedienst Neynens in Kaldenkirchen hat sich eine eigene Gas-Tankstelle angeschafft. Die Fahrzeugflotte wurde vor einem Jahr auf das umweltfreundlichere Erdgas umgerüstet. Das ist betriebswirtschaftlich ein Gewinn.

 Ihren Fuhrpark hat Renate Neynens schrittweise auf Erdgas-Antrieb umgestellt. Jetzt hat sie ihre eigene Tankstelle eingerichtet. Das ist umweltfreundlich und betriebswirtschaftlich für ihren Pflegedienst wichtig.

Ihren Fuhrpark hat Renate Neynens schrittweise auf Erdgas-Antrieb umgestellt. Jetzt hat sie ihre eigene Tankstelle eingerichtet. Das ist umweltfreundlich und betriebswirtschaftlich für ihren Pflegedienst wichtig.

Foto: Busch

Der Pflegedienst Renate Neynens in Kaldenkirchen hat eine sehr zufriedenstellende CO2-Bilanz. Und die schlägt sich in betriebswirtschaftlichen Daten nieder. Denn Neynens betankt einen Großteil seines Fuhrparks mit umweltfreundlichem Erdgas. An der Wambacher Straße 15 steht nun auch eine eigene Gas-Tankstelle.

Der Einsatz alternativer Antriebsmöglichkeiten für den Fuhrpark beschäftigte Renate Neynens schon länger. Doch welche Energiequelle ist kostensparend, umweltfreundlich und im Alltag eines Pflegedienstes praktisch einsetzbar? 2011 fiel die Entscheidung für den als technisch ausgereift geltenden Betrieb mit Erdgas. "Unsere Firmenwagen, mit denen das Personal die täglichen Fahren zu den Patienten unternimmt, wurden peu à peu durch Erdgas betriebene Fahrzeuge ersetzt", sagt Renate Neynens. Heute ist rund die Hälfte der Autos bereits mit Erdgas unterwegs. "Die logische Konsequenz daraus war: eine eigene Tankstelle muss her", erklärt Neynens. Das Netz an Erdgastankstellen ist zwar gut ausgebaut, aber praktischer ist die eigene Zapfsäule auf dem Hof allemal. Zwei Autos können gleichzeitig betankt werden.

Für eine solche Anlage muss man mit einer Investition von rund 4000 Euro rechnen. Der Tankvorgag nimmt – anders als bei großen, gewerblichen Tankanlagen – rund sechs Stunden für eine volle Tankfüllung pro Fahrzeug in Anspruch. "In unserem Fall ist das kein Problem. Wir hängen die Fahrzeuge je nach Dienstplan und teilweise über Nacht an den Zapfhahn", berichtet Neynens. Natürlich ist die Tankstelle nur für den Eigenbedarf zugelassen. Nachweise muss sie dem Zoll vorlegen, der die gezapften Mengen aus steuerrechtlichen Gründen prüft. Das Gas liefert der hiesige Energieversorger, die Leitung liegt bereits. Sie versorgen sonst Haushalte mit Gas für die Heizung. Die Kostenersparnis kann sich sehen lassen. Über den Daumen gepeilt, ist der Betrieb mit Erdgas um rund die Hälfte günstiger als mit Benzin oder Diesel. Und das, obwohl die Steuer schon eingerechnet ist.

Auch die Anlage und die Anschaffung der im Schnitt rund 15 Prozent teureren Gasautos rechnen sich. Die Amortisationszeit ist wegen der niedrigen Betriebskosten recht kurz. "Betriebswirtschaftlich ist die Gasanlage ein absoluter Gewinn. Aber auch die Gewissheit, dass wir als regionales Unternehmen einen Beitrag zur CO2-Neutralität leisten, zeigt uns, dass die Entscheidung richtig war", ist Neynens überzeugt. Bis 2014 soll der Rest der Flotte umgestellt werden. Den Strom der Erdgastankstelle wird bald eine Photovoltaik-Anlage liefern.

(küc)
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