Nettetal Umwelt in der Schule entdecken

Nettetal · Die Stadtwerke Nettetal und die Deutsche Umwelt Aktion stellten in der Realschule Kaldenkirchendas Thema "erneuerbare Energien" vor. Erstmals gab es diese Aktion an einer weiterführenden Schule in Nettetal.

 Pädagoge Carsten Schultz (2. von rechts) demonstrierte in der Realschule unter anderem die Wasserkraft.

Pädagoge Carsten Schultz (2. von rechts) demonstrierte in der Realschule unter anderem die Wasserkraft.

Foto: Busch

Marius Baum weiß so einiges — und er scheut sich nicht, das so ganz deutlich zu machen. Wenn er trotz Fingermeldung mal nicht drangenommen wird, lässt er die Biologie-Klasse 8 der Realschule Kaldenkirchen eben auch so an seinem Wissen teilhaben.

"Fossile Brennstoffe", ruft er als Antwort auf die Frage: "Was wird denn in Deutschland so alles in Kraftwerken verbrannt?", in den Raum. Stimmt. Der 15-Jährige aus Bracht hat in diesem Fall aber auch einen Wissensvorsprung, denn den "Umwelt-Unterricht" zum Thema "erneuerbare Energien", den die Stadtwerke Nettetal mit der Deutschen Umwelt-Aktion (DUA) derzeit anbieten, hat er schon erlebt.

"Resonanz durchweg positiv"

Neu ist an diesem Projekt jedoch, dass es zum ersten Mal an einer weiterführenden Schule in Nettetal stattfindet. Bei Grundschulen war "die Resonanz durchweg positiv", freut sich Sigrid Rautenberger, die Pressereferentin der Stadtwerke. Daher habe man entschieden, das Projekt auf weiterführende Schulen auszuweiten. Bislang wurde es nur bis zu den Sommerferien angeboten, was zu Terminproblemen bei einigen Schulen führte. Daher verspricht Rautenberger: "Wir wollen den Zeitraum ausweiten, damit man sich auch nach den Sommerferein noch anmelden kann."

Den Anfang hat nun die Realschule Kaldenkirchen gemacht — und Marius war in seinem Element. Kaum hatte DUA-Pädagoge Carsten Schultz die Frage: "Haben wir denn einen kleinen Wissenschaftler hier?" zu Ende gestellt, zeigten die ersten Finger der Klassenkameraden auf Marius. Nach anfänglichem Zögern — "Warum soll ich dazu aufstehen?" — erklärte der 15-Jährige gekonnt die verschiedenen Bestandteile einer kleinen Dampfmaschine. "Rohre, Turbine, Generator, Zylinder", alles kein Problem.

Dann qualmte der Schornstein der Dampfmaschine und Schultz erklärte: "Kraftwerke sind vollkommen ungefährlich, sie können auch nicht in die Luft gehen. Aber sie haben einen anderen großen Nachteil..." "Sie geben Kohlendioxid ab und das ist giftig", kam es aus der Klasse. "Nein, das ist nicht giftig", hielt Schultz dagegen. "Das ist auch jetzt hier im Raum und das atmet ihr alle ein. Aber das spielt eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit dem Klimawandel." "Treibhauseffekt", warf Marius ein. Stimmt. Eine Folge davon könnte das Abschmelzen des Südpols sein.

Schultz: "Wenn da das ganze Eis schmilzt, steigt der Wasserspiegel auf der ganzen Erde um 70 bis 80 Meter. Wie hoch liegt Nettetal über dem Meeresspiegel?" Marius: "40 Meter." "Dann würdet ihr hier am Fenster also Fische vorbei schwimmen sehen", illustrierte Schultz. Um das zu vermeiden, führte Marius an: "Kraftwerke mit erneuerbaren Energien wie Wind, Sonne und Wasser." Stimmt auch.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort