Kommentar Von einer Flickschusterei zur nächsten

Wer sich die Schulentwicklungsplanung der vergangenen Jahre in Nettetal genauer anschaut, der wird nicht von politischer Gestaltung sprechen können. Man wurschtelt sich irgendwie durch, hangelt sich an Statistiken entlang und hofft inständig, dass bloß alle positiv gefärbten Prognosen einigermaßen hinhauen.

Ergebnisse werden als verantwortungsvolle Großtat verkauft. Es drängt sich der Eindruck auf, dass die CDU wie ein Verdurstender in der Bildungswüste auf den Wahltermin Mai 2014 zurobbt. Bis dahin muss die Zahlenkonstruktion halten, die den Fortbestand aller Grundschulen verspricht. Mit dem Entwicklungsplan für Grundschulen verpasst die Politik die Chance, gemeinsam eine tragfähige Struktur im Primarbereich zu gestalten – zum Wohle der Kinder und für leistungsstarke Kollegien. Weil sie sich nicht zutraut, den Bürgern die unausweichliche Konsequenz aus schmerzliche Wahrheiten als richtige Zukunftsentscheidung zu vermitteln, bedient sich die Politik weiterhin der Flickschusterei, um Standorte zu halten. Von profilierter Bildungspolitik kann keine Rede sein. Die CDU wartet darauf, dass Schulen durch Schülerschwund in Agonie verfallen und sie dank (böser) höherer Mächte zum Handeln gezwungen wird. Die "Opposition" hat nicht einmal die Kraft, ihr das ins Stammbuch zu schreiben. LUDGER PETERS

(RP)
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