Nettetal Wandern ist des Tüffers' Lust

Nettetal · Rund 30 Jahre lang hat Herbert Tüffers Strecken für die Wanderfreunde im Turnverein Lobberich organisiert. Jetzt hat er nach geschätzten 10 000 Kilometern die Wanderschuhe ausgezogen. Er möchte mehr Zeit für sich haben.

 Die Wanderschuhe hängt Herbert Tüffers nicht ganz an den Nagel: Gemeinsam mit Ehefrau Margret und den drei Enkeln will er künftig "privater" wandern – und mehr Zeit für sich haben.

Die Wanderschuhe hängt Herbert Tüffers nicht ganz an den Nagel: Gemeinsam mit Ehefrau Margret und den drei Enkeln will er künftig "privater" wandern – und mehr Zeit für sich haben.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Das Wandern ist ursprünglich "des Müllers Lust". Das weiß jedes Kind. Aber dass sich auch der Lobbericher Herbert Tüffers dem Wandern verschrieben hat, weiß längst nicht jedes Kind, dafür wissen es aber unzählige Wanderfreunde aus Nettetal. Doch nun hat Herbert Tüffers seine Wanderschuhe ausgezogen und erst einmal in den Schuhschrank gestellt. "Ich werde sicherlich noch privat wandern, aber als Wanderwart bin ich nicht mehr unterwegs", sagt der Lobbericher.

Genau 28 Jahre hat er für den TV Lobberich in der Wanderabteilung Wandertouren und Wanderwege ausgearbeitet. "Das war mit Arbeit verbunden, aber es hat auch wahnsinnig Spaß gemacht", sagt er. Mehr als geschätzte 10 000 Kilometer hat Herbert Tüffers während der vergangenen 28 Jahre "per pedes" zurückgelegt.

Er kann viel erzählen, hat viele kleinere und größere Anekdoten parat. Schon bei den Gedanken an manche Zwischenfälle muss er schmunzeln. Einmal, so erinnert er sich, sei eine Dame mitgewandert. Sie trug dazu allerdings Stöckelschuhe und einen weißen Hosenanzug. "Sie hatte das Ganze wohl unterschätzt, und zu allem Überdruss begann es auch noch zu regnen", berichtet Tüffers.

Immer sportlich gewesen

"Der Spaß stand bei unseren Wanderungen immer im Vordergrund. Wir sind immer irgendwo eingekehrt, haben interessante und wichtige Gebäude in der jeweiligen Region besichtigt und auch Geschichtliches über die Region erfahren", sagt er. S

portlich war Herbert Tüffers schon immer: Schon als Jugendlicher hat er auf dem Bolzplatz auf der Hinsbecker Heide "gekickt". "Und dann war ich in Leuth in der Vati-Riege der Sportfreunde in der Turnhalle aktiv", sagt er schmunzelnd.

Seine Ehefrau Margret ist vielen Lobberichern als "Turnfrau" bekannt, sie ist seit 50 Jahren Mitglied im TV Lobberich, im Vorstand aktiv und leitet mehrere Turngruppen innerhalb des Vereins. Was lag seinerzeit da näher, als dass Herbert Tüffers als Wanderwart beim TV Lobberich aktiv wurde. "Als man mich fragte, habe ich auch ja gesagt", erläutert Herbert Tüffers. Seitdem begibt er sich mit Frauen und Männern auf Wanderschaft. Mal war die nähere Umgebung das Ziel der Wanderfreunde, mal die Eifel oder das Ahrtal.

An die Anfänge seiner Zeit als Wanderwart kann er sich noch genau erinnern. "Die Mütter und Väter hatten den Kinderwagen dabei, so sind früh auch schon Kinder mit gewandert", sagt er. Heute habe der Wanderboom allerdings nachgelassen. "Jüngere haben andere Interessen, die Gruppe schrumpft aus Altersgründen", stellt er fest.

In vierzehntägigem Rhythmus haben sich die TV-Wanderfreunde bisher getroffen, um die nähere Umgebung zu Fuß zu erwandern, zweimal im Jahr stand eine Tagestour auf dem Programm. "Die Eifeltour war immer der Knaller", sagt er — nicht ohne etwas Stolz. Jetzt will er "privater" wandern, gemeinsam mit seiner Ehefrau und mit seinen drei Enkeln.

"Felix ist der kleinste, gerade einmal ein paar Wochen alt", berichtet der stolze Opa. Und mit ihm kommt dann auch wieder der Kinderwagen ans Licht — schließlich stammen Kinder und Enkel aus einer Wanderfamilie.

(ivb)
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