Nettetal Wenn der Rücken schmerzt

Nettetal · Mit seinem zweiten Rücken-Vital-Tag will das Städtische Krankenhaus Nettetal praxisnah zeigen, wie Rückenbeschwerden diagnostiziert und therapiert werden. Vier Experten geben Tipps.

Er schmerzt schon morgens vor dem Aufstehen, beim Sitzen am Schreibtisch macht er jede Bewegung zur Qual, und auch im Stehen bereitet er Probleme: der Rücken. "Fast alle Menschen über 60 Jahre leiden unter Rückenschmerzen", sagt Dr. Michael Blum. Aber auch viele Jüngere sind betroffen – vor allem "Schreibtischtäter und Leute mit schweren körperlichen Belastungen im Beruf". Blum ist ärztlicher Leiter bei Nette-Vital, dem Gesundheitszentrum des Städtischen Krankenhauses Nettetal. Unter dem Motto "Aktiv zum gesunden Rücken" findet dort am kommenden Samstag, 21. April, der zweite Rücken-Vital-Tag statt. Der Eintritt ist frei.

Von 11 bis 14 Uhr zeigen Experten den Weg eines Patienten von der ärztlichen Untersuchung bis zur Rückentherapie. "Dabei soll es praxisbezogen zugehen", verspricht Klaus Schmitz, Betriebsleiter von Nette-Vital. "Vorträge können zwar spannend sein, aber wir wollen greifbar darstellen, wie Rückendiagnostik und -therapie aussehen." Wenn die Experten also von Muskeln sprechen, werden sie auch echte Muskeln zeigen. Anhand einer Schweine-Bandscheibe zeigen sie, wie belastbar diese sein kann – wenn sie denn gut behandelt wird.

Mehr als 100 Besucher

Ein Großteil der chronischen Rückenerkrankungen lasse sich mit einer Therapie verhindern, sagt Betriebsleiter Schmitz. Welche Möglichkeiten es bei Nette-Vital gibt, soll der Rücken-Tag zeigen, zu dem im vergangenen Jahr mehr als 100 Besucher kamen. Los geht es allerdings mit der Diagnostik: Am Beispiel einiger Besucher demonstriert Chefarzt Michael Blum, wie eine Untersuchung abläuft. Er hat festgestellt, dass viele Patienten, die unter Rückenschmerzen leiden, von ihrem Arzt noch nie richtig untersucht wurden. "Sie sind überrascht, wenn es heißt ,machen Sie sich bitte bis auf die Unterwäsche frei'." Oft würden Patienten direkt zum Röntgen oder MRT geschickt, obwohl dies nicht immer nötig sei.

Ist die Diagnose gestellt, gilt es, mit einer entsprechenden Therapie gegen die Beschwerden gezielt vorzugehen. Allerdings reiche es nicht, sich nur auf seinen Physiotherapeuten zu verlassen. "Es ist wichtig, auch selbst etwas zu tun", sagt Blum. Wie Übungen aussehen können, die man zu Hause machen kann, soll beim Rückentag ebenfalls angerissen werden.

Abgerundet wird der Tag im Rückenzentrum des Hauses. Dort demonstrieren Trainingstherapeut Pascal Spee und Physiotherapeutin Wiebke Sturm die Maßnahmen und Übungen in der Rückentherapie. Dabei durchlaufen Anwesende jeweils eine Station der gesamten Therapie. Am Ende haben alle Besucher einen Eindruck von der Rückenanalyse bis zur letzten Einheit in der Rückentherapie.

Im Anschluss stehen die vier Experten für Fragen zur Verfügung. Zudem können Interessierte Übungen ausprobieren oder ihre Rückenkraft testen. FRAGE DES TAGES

(RP)
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