Nettetal Wohnen am Niedieck-Park

Nettetal · Das Büro Scheuvens und Wachten hat ein Konzept entwickelt, wie die Industriebrachen Niedieck und Longlife entwickelt werden könnten. Zum Stadtkern hin soll ein konsequent durchgrüntes Wohngebiet entstehen.

 Das Niedieck-Longlife-Gelände: Der Zentralparkplatz geht in den Ingenhovenpark und den Wohnbereich über. Die Färberstraße bleibt abgebunden, an der Niedieckstraße (Hintergrund) gibt es Gebäude-Riegel.

Das Niedieck-Longlife-Gelände: Der Zentralparkplatz geht in den Ingenhovenpark und den Wohnbereich über. Die Färberstraße bleibt abgebunden, an der Niedieckstraße (Hintergrund) gibt es Gebäude-Riegel.

Foto: Scheuvens und Wachten

Seit acht Jahren dämmern auf einem 230 000 Quadratmeter großen Gelände im Norden der Lobbericher Innenstadt Büros und Werkhallen der einstigen Niedieck AG vor sich hin. Dann gab gleich gegenüber, auf der anderen Seite der Niedieckstraße, der Teppichbodenhersteller Longlife auf. Das Büro Scheuvens und Wachten stellte jetzt vor, was mit dem Gelände gemacht werden könnte.

Zwischen der Niedieck- und der van-der-Upwich-Straße dehnt sich der Industriekomplex aus. Eine Halle im Osten wird noch als Lager und Büro genutzt. Ansonsten liegen alle Räume leer. Die niederländische Firma Laarakkers hat Gebäude und freie Reserveflächen von Niedieck gekauft.

Sie will alles abreißen und die Fläche so herrichten, dass sie besiedelt werden kann. In das Paket aufgenommen hat die Stadt nachträglich Longlife. Außerdem befindet sich stadteinwärts ein Park mit dem Haus der Industriellenfamilie Selbach. Herausgetrennt aus dem Niedieck-Erbe wurde vor Jahren ein Areal. Es gehört dem Entwickler ten Brinke, der hier einen Baumarkt errichtete. Eine Freifläche daneben gehört ihm auch.

In Workshops und Gesprächsrunden aller Beteiligten kristallisierte sich heraus, was die Stadt bereits angedacht hatte: In Ortskernnähe soll ein Wohngebiet entwickelt werden. Im Norden bleibt Platz für ein Mischgebiet, wie es an der Färberstraße vorhanden ist. Nach Osten, in Richtung Gewerbegebiet Heidenfeld, soll es Flächen für Gewerbeentwicklung geben.

Stefan Hartlock vom Büro Scheuvens und Wachten berichtete, es seien viele Varianten auch unter Bürgerbeteiligung durchgespielt worden, bis man zum vorliegenden Vorschlag gekommen sei. Vom Zentralparkplatz hinter Amtsgericht und Arbeitsagentur aus soll ein Wohngebiet entstehen, das mit dem Park verknüpft wird. "Wohnen am Niedieck-Park" ist daher der Titel des Vorschlags. An der Niedieckstraße entlang sollen etwas massivere, mehrgeschossige Bauten entstehen, im Inneren wird Raum für Eigenheime geschaffen. Eine West-Ost-Achse erschließt etwa auf Höhe von Longlife von der Niedieckstraße her das Gebiet in Richtung Heidenfeld. In Richtung Ortskern führen nur Fuß- und Radwege. Die Färber- und die Obere Färberstraße werden auch weiterhin für Autoverkehr nicht geöffnet.

Das alte Longlife-Haus soll stehen bleiben, drumherum wäre Platz für eine Wohnentwicklung, die möglicherweise auch die Ecke an der Bongartzstraße einbezieht.

Wie geht es weiter? Die Fraktionen wollen die Vorschläge im Detail diskutieren. Das Thema wird nun häufiger im Ausschuss auftauchen, außerdem wird es in absehbarer Zeit weitere Beteiligungsformen für Anwohner geben.

(RP/rl)
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