Schwalmtal Das "Chilly" ist fast fertig

Schwalmtal · Die Fliesen fehlen, im alten Bad klebt noch Tapete mit Wölkchen, und im Innenhof des neuen Jugendzentrums sieht es wüst aus. Tag für Tag arbeiten die Handwerker im "Chilly". Ihr Ziel: Anfang September fertig sein.

 Die Amerner Architekten Kornelia Teneycken und Konrad Brasseler im Saal, der für Konzerte und Theater genutzt werden soll, hinten die Küche. Durch die Tür blickt man in die alte Hausmeisterwohnung.

Die Amerner Architekten Kornelia Teneycken und Konrad Brasseler im Saal, der für Konzerte und Theater genutzt werden soll, hinten die Küche. Durch die Tür blickt man in die alte Hausmeisterwohnung.

Foto: Busch

"Allein der neue Saal ist 20 Quadratmeter größer als das alte JuCa komplett", freut sich Astrid Gröbel, Diplom-Sozialarbeiterin und "gute Seele" im Jugendzentrum an der Antoniusstraße in Amern, für das in Geneschen derzeit ein neues entsteht. "JuCa" heißt der offene Jugendtreff neben dem Pfarrheim "Die Brücke", "Chilly" soll das neue Jugendzentrum heißen — so haben die Jugendlichen entschieden. Das "Chilly" zieht in die alte Hausmeisterwohnung neben der Schule an der Schwalm, zusätzlich haben Kornelia Teneycken und Konrad Brasseler, Architekten aus Amern, einen Anbau mit Saal entworfen, der an die Hausmeisterwohnung angesetzt wurde.

Platz für Gespräche in der Küche

Für Jugendliche ist dort viel Platz. Ein Raum zum "Chillen", das war den jungen Besuchern wichtig, ist dort ebenso geplant wie ein großzügiger Eingangsbereich mit Küchentheke. "Der niederschwellige Einstieg in ein Beratungsgespräch beginnt meist mit ,Willst du einen Kaffee?'", erklärt Gröbel. In vertrauter Gesprächssituation lasse sich eben leichter reden als in Büro-Atmosphäre. Die Mädchen erhalten einen eigenen Raum, in dem sie ungestört quatschen können. "Dafür baut uns die Werkgruppe der Schule an der Schwalm große Hocker, auf denen man sitzen und liegen kann", erzählt Gröbel.

Noch haben die Handwerker im künftigen Jugendzentrum viel zu tun. Die mit OSB-Platten verkleideten Wände in Saal und Küche sind schon fertig, auf dem Boden im Saal stapeln sich Steinzeugfliesen in mittelgrau und anthrazit, die müssen noch verlegt werden. Auch die Sanitäranlagen sind noch nicht hergerichtet: Im einstigen Hausmeister-Bad klebt noch die alte Tapete mit blauen Wölkchen. Cornelia Teneycken hat eine Platte mitgebracht, auf der mehrere Stoffmuster kleben, Gummilippen und Noppen. "Welches Material wollen wir für den Sauberlaufbereich haben?", fragt Teneycken, als sie Gröbel die Muster zeigt. Vor dem Haus soll ein Kletterbaum hergerichtet, hinter dem Haus ein kleiner Innenhof begrünt werden. In einen Schulungsraum kommen Tische, Beamer und Tafel, dort können zum Beispiel Jugendleiter ausgebildet oder Abende für Eltern durchgeführt werden.

Die Jugendlichen könnten den Umzug kaum erwarten, berichtet die Sozialarbeiterin. Im Dezember 2009 hatte der Rat der Gemeinde Schwalmtal dem Neubau eines Jugendzentrums zugestimmt, ein Jahr später begannen die Arbeiten in der alten Hausmeisterwohnung. Jugendliche entfernten dort mit Gröbel gemeinsam die alten Heizkörper, kratzten Tapeten ab. Im Februar dieses Jahres war Spatenstich, in der ersten Septemberwoche nun soll das "Chilly" endlich fertig sein, sagt Architekt Brasseler.

(RP)
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