Viersen Die Kunst kommt gut an
Viersen · Arg vom Wetter gebeutelt präsentierte sich am Wochenende das Dülkener Mühlenfest. Besucher und Aussteller mussten mit immer wieder einsetzenden Regenschauern kämpfen.
"Sie haben einfach zu viele", meint eine Besucherin am Stand von "Perl Ina" lachend und lässt ihre Blicke über die zahlreichen Ohrringe gleiten. Einen Ring hat sie sich schon ausgesucht, jetzt sollen es die dazu passenden Ohrringe sein. Ina Waßer muss schmunzeln. Das Zitat hat sie schon öfters gehört. Ihr handgefertigter Schmuck ziert den langen Tisch unter dem Pavillon in vielfältigen Variationen.
Nicht minder abwechslungsreich geht es beim benachbarten Stand von Sylvia Kolb zu, wobei man ihr bei der Arbeit direkt über die Schulter schauen kann. Die Mönchengladbacherin häkelt gerade ein Armband aus aufgefädelten Perlen. "Dazu arbeite ich sehr viel mit Miyuki Delicas. Das sind kleine, sehr gleichmäßige Steine aus Japan in allen Farben, die sich aufgrund ihrer Gleichmäßigkeit hervorragend für gehäkelte und gefädelte Ketten und Armbänder eigen", erklärt Kolb den aufmerksam zuhörenden Besuchern.
Sommerfreude vermittelt
Auch wenn immer wieder einsetzende Regenschauer die Besucher zum Schirm greifen bzw. Schutz unter einem der Ausstellerzelte der Kunsthandwerker an der Lange Straße suchen lassen, so scheint dies dem Interesse am Kunsthandwerk keinen Abbruch zu tun. Die verschiedenen Stände werden neugierig angesteuert und es wird eingekauft. Sommerfreude vermittelt dem Wetter zum Trotz der farbenfrohe Stand von Lena Brock. "meerRausch" mit seinen Dekoartikeln und auch bei Eva Brachten und der von ihr entworfenen Sommerkollektion kommt der Sommer noch einmal zurück.
Gute Laune bringt auch Irene Krins rüber. Ihre Schutzengel-, Sternzeichen- und Blumenbilder sprechen an. Noch mehr Kunst gibt es auch in den Schaufenstern der verschiedenen Ladenlokale zu sehen. Dort locken nicht nur die Waren zum Stehenbleiben, sondern die Werke der Künstler aus der Kunstszene Viersen. Über mangelnde Nachfrage kann auch Günter Wessels vom Nabu nicht klagen. Immer wieder erklingt die Probierfrage am Stand des Naturschutzvereins, die Wessels mit einem "Selbstverständlich" beantwortet. Wer probiert, ist überzeugt und kauft. "Lecker", lautet so das Urteil von Roswitha Berndt, die gerade den Grünen Gravensteiner probiert hat und nun direkt ein Kilo der Äpfel mitnimmt. Mit den Pflaumen kann sie sich hingegen nicht so ganz anfreunden. Inge Brandes dagegen schmecken sie gut. "Die sind genau richtig. Das sind Backpflaumen und aus denen backe ich gleich einen klassischen Hefepflaumenkuchen auf dem Blech", verrät sie.
Bienen bei der Arbeit
Besonders die kleinen Besucher bleiben am Nachbarstand stehen. Dort hat Imker Peter Wehner einen Bienenschaukasten aufgebaut, in dem es summt und brummt. "Bienen bei der Arbeit beobachten, das kann man sonst nicht. Das ist toll", sagt Melina (zehn Jahre) mit vor Begeisterung leuchtenden Augen. Das findet sie noch viel interessanter als das Bemalen der Ytongsteine, was sie gerade gemacht hat. Denn beim Dülkener Mühlenfest kann ein jeder Besucher, ob klein oder groß, Kunst auf verschiedene Art und Weise erleben. FRAGE DES TAGES
