Viersen Drei gelungene Beispiele

Viersen · Bei einem Pressegespräch im Stadtteilbüro stellten Stadt und Diakonie gemeinsam drei Projekte vor, die bei der ersten Runde bereits Zuschüsse aus dem Bürgerfonds zugesagt bekommen haben. Sie stehen auch für die Vielfalt der Möglichkeiten, die Bürger haben, um im Stadtviertel etwas Positives zu bewegen.

Nachhilfe für Grundschüler

Da ist der Viersener Türkische Eltern-Verein (VITEV) zu nennen. Der bietet von seinem Büro an der Gladbacher Straße aus Nachhilfe für Kinder mit Migrationshintergrund an. 18 Grundschüler, die die Körnerschule besuchen, werden unterstützt. Außerdem, so berichtete Kadriye Sancak von VITEV, ist ein Theaterstück mit Kindern und Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund geplant.

"Euregia – Frauenwege zwischen Rhein und Maas", ein Zusammenschluss von kulturinteressierten Frauen, der bisher schwerpunktmäßig in Dülken in Erscheinung getreten ist, will sich in einem Kunst- und Kulturprojekt mit dem "Rintgen in den goldenen 20er Jahren" befassen. Dabei geht es um das ehemalige "Haus Rheinland" an der Rintgerstraße 5 und seine glorreiche Vergangenheit. In den 1920er Jahren hieß die Gaststätte "Café Schlunken", eine damals exklusive Konditorei mit eigener Haus-Kapelle. Deren Kapellmeisterin war Anna Katharina Schlunken. Der Verein "Euregia" möchte nach Angaben von Marion Grande die Biografie der Musikerin aufarbeiten. Im Geiste früherer Jahre will die heutige Besitzerin des Hauses, Susanne Zischewski, hier ein Varieté mit dem Namen "Freigeist" einrichten. Den Abschluss des Projektes soll ein Kaffeehaus-Nachmittag am 23. September in den Räumen des ehemaligen "Café Schlunken" im Stile der goldenen 1920er Jahre bilden.

Um die Historie der Viersener Südstadt geht es schließlich in einem dritten vom Bürgerfonds gesponserten Projekt: Der Viersener Heimatverein plant in seiner Schriftenreihe eine Publikation mit dem Titel "Rintgen im Wandel der Zeiten". Wie Dr. Albert Pauly, Vorsitzender des Heimatvereins mitteilte, wird das Buch mit etwa 300 Seiten die bisher umfangreichste Publikation in der Schriftenreihe des Vereins werden. Pauly ist überzeugt, dass das Werk ein wesentlicher Beitrag zur Viersener Stadtgeschichte sein wird. Es wird von Stadtarchivar Marcus Ewers betreut. Das mit vielen bislang unveröffentlichten Fotos und historischen Karten bestückte Werk soll, so hofft der Heimatverein, beim nächsten Kunstfest im Juli auf dem Gereonsplatz vorgestellt werden.

Bis Ende 2014

Anne Becker, die als Stadtplanerin das Bürgerfonds-Projekt begleitet, ist fasziniert von den vielfältigen Ideen der Bürger. Der Bürgerfonds ist befristet bis Ende 2014. "Bis dahin hoffen wir auf viele weitere tolle Ideen, die wir unterstützen können", sagte Anne Becker.

(RP)
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