Dornbusch Ein Wahllokal mitten in der Idylle

Dornbusch · Abgelegen, aber idyllisch: In dem kleinen Ortsteil Dornbusch liegt der kleinste Wahlbezirk im Kreis Viersen, mitten zwischen Maisfeldern.

 In dem kleinen Ortsteil Dornbusch liegt der kleinste Wahlbezirk im Kreis Viersen, zwischen Maisfeldern.

In dem kleinen Ortsteil Dornbusch liegt der kleinste Wahlbezirk im Kreis Viersen, zwischen Maisfeldern.

Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen

Es ist ein grauer Nachmittag in Dornbusch. Kaum eine Menschenseele ist hier zu sehen. Ein paar Vögel krähen, schwirren über den Kirchturm von St. Maria Hilfe der Christen. Angela Merkel lächelt von einem schiefen Plakat, hinter ihr erstreckt sich ein großes grünes Feld. Ein kleines Schild vor einer Bauruine zeigt den ankommenden Besuchern des kleinen Ortsteils, dass sie vermutlich richtig sind. Hier geht es zu ihrem Wahllokal. An der Barionstraße ist das Pfarrbüro der Kirche, hier können heute 285 Wahlberechtigte ihr Kreuzchen machen. Zum ersten Mal bei einer Bundestagswahl.

2009 wurde noch in der "Gaststätte Fritz X." gewählt. Sie ist gleich um die Ecke, jedoch seit einigen Jahren geschlossen. Das Schild hängt noch draußen, die Stühle stehen ordentlich angerückt an den Tischen. Tücher liegen darauf, Bierdeckel stecken in ihrer Halterung. "Es war natürlich etwas lebhafter, weil der Kneipenbetrieb nebenan weiterging. Am eigentlichen Wahlprozedere hat sich allerdings nichts geändert", sagt Sebastian Kisters. Er ist stellvertretender Wahlvorsteher für den Bezirk 809.1 (Dornbusch), sitzt mit drei Kolleginnen an einem großen Tisch im Pfarrbüro. Vor ihnen liegen die Stimmzettel und Wählerlisten. Es ist der kleinste Stimmbezirk der insgesamt 273 im Kreis. Um kurz nach 16 Uhr haben bereits 60 Prozent der Wahlberichtigen aus dem Bezirk gewählt. "Stoßzeiten gab es dieses Mal nicht", sagt Kisters: "Früher kamen die Leute morgens häufig direkt nach dem Gottesdienst. Das war heute aber nicht so." Ein Wähler tritt aus dem Wahllokal, blickt sich um und dreht erst einmal ein kleine Runde durch den Ort. Auf dem Weg zu seinem Auto sagt er: "Schon ein idyllisches Fleckchen, dieses Dornbusch."

Um 18 Uhr wird das Wahllokal pünktlich geschlossen, dann werden die Stimmzettel ausgezählt - zweifach, um sicher zu gehen. Nach knapp einer halben Stunde ist man durch. Im Anschluss wird das Ergebnis telefonisch durchgeben, die Stimmzettel landen in einem großen Reisekoffer. Den bringt der Wahlvorsteher gegen 19 Uhr nach Viersen.

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