Niederkrüchten Eltern wollen Schule erhalten

Niederkrüchten · Damit die Gemeinschaftsgrundschule in Oberkrüchten bleibt, sammeln Eltern derzeit Unterschriften im Ort. Der Schulausschuss der Gemeinde hatte das Aus beschlossen, am kommenden Dienstag entscheidet der Rat.

 Kleine Klassen seien das große Plus der Oberkrüchtener Grundschule, sagen Eltern. Die erste Klasse besuchen derzeit 26, die zweite Klasse 24 Kinder. Nicht allein Jungen und Mädchen aus Oberkrüchten besuchen die Grundschule, sondern auch Kinder aus Dam, Birth, Heyen, Boscherhausen, Heyen, Laar, Niederkrüchten und Elmpt.

Kleine Klassen seien das große Plus der Oberkrüchtener Grundschule, sagen Eltern. Die erste Klasse besuchen derzeit 26, die zweite Klasse 24 Kinder. Nicht allein Jungen und Mädchen aus Oberkrüchten besuchen die Grundschule, sondern auch Kinder aus Dam, Birth, Heyen, Boscherhausen, Heyen, Laar, Niederkrüchten und Elmpt.

Foto: Busch

"Bei uns ist die Hölle los." Mit diesen Worten beschreibt Daniel Dörner, Vater von vier Kindern, den Zustand in Oberkrüchten. Seit Mittwoch — ein Tag, nachdem der Schulausschuss der Gemeinde Niederkrüchten für das Aus für die Grundschule Oberkrüchten grünes Licht gegeben hatte — sammeln Eltern Unterschriften gegen die Schließung. Die drei ältesten Kinder Dörners gehen in die Grundschule in Oberkrüchten, die jüngste Tochter kommt im kommenden Jahr in den Kindergarten, die Kita Pusteblume. "Und auch sie hätte eigentlich hier in Oberkrüchten in die Grundschule gehen sollen", sagt Dörner.

Für seine Kinder hätte er sich keine bessere Schule wünschen können als die in Oberkrüchten. Vor sechs Monaten zog die Familie von Waldniel her — auch wegen der Kita und der kleinen Grundschule. "Dort geht es sehr familiär zu. Die Klassen sind so klein, dass die Lehrer viel Zeit für jedes einzelne Kind haben. Man kennt sich untereinander, und die Lehrer kennen auch die Eltern. So eine Schule gibt es kein zweites Mal." Eine seiner Töchter, die derzeit die zweite Klasse besucht, sei weinend nach Hause gekommen, als sie von der geplanten Schließung erfahren habe.

Offiziell soll die Gemeinschaftsgrundschule Oberkrüchten zum 31. Juli 2014 geschlossen werden. Schon im Sommer 2013 sollen allerdings die letzten beiden Klassen mit ihren Lehrern nach Niederkrüchten umziehen — dann ist in Oberkrüchten Schluss. Grund: Es gibt zu wenig Anmeldungen für die erste Klasse. 18 hätten es mindestens sein müssen, doch für das kommende Schuljahr lagen nur zwölf Anmeldungen vor. Es hätten aber durchaus mehr sein können, beklagen nun Eltern. Einige berichteten gar, ein Mitarbeiter der Gemeinde hätte angerufen und geraten, das Kind besser nicht in Oberkrüchten, sondern in Elmpt oder Niederkrüchten anzumelden.

"Damit hat die Gemeinde schon im Vorfeld für eine Meinungsbildung gesorgt", sagt Rolf Weiß aus Niederkrüchten, "kein Wunder, dass man da keine 18 Kinder zusammenbekommt". Er ist Vater einer fünfjährigen Tochter, die noch die Kita Pusteblume in Oberkrüchten besucht — und die er danach gern in Oberkrüchten auch in die Grundschule geschickt hätte. "Die Schule ist klein und überschaubar", sagt Weiß, "das ist doch genau der richtige Ort, an dem kindgerechtes Lernen erfolgen kann". Er sammelt seit Mittwoch Unterschriften gegen die Schließung. Weiß: "Wir Eltern werden das nicht so sang- und klanglos hinnehmen". Er fürchtet auch um das Bestehen der Kita Pusteblume: "Gerade die Koppelung der Grundschule mit dem Hortangebot in der Kita macht doch den Ortsteil Oberkrüchten für Familien so attraktiv".

(RP)
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