Niederkrüchten Engagement ausgezeichnet

Niederkrüchten · Beim Neujahrsempfang der Gemeinde Niederkrüchten erhielten Ehrenamtler das Ehrenzeichen der Gemeinde. Zu Ehren der 90-jährigen Lieselotte Zabel erhoben sich die Besucher gar zum Applaus von ihren Plätzen.

 Die Geehrten Laurenz Delißen, Elisabeth Haberkamp, Lieselotte Zabel und Heinz Claßen (v.l.) mit Bürgermeister Herbert Winzen (Mitte). Nicht auf dem

Die Geehrten Laurenz Delißen, Elisabeth Haberkamp, Lieselotte Zabel und Heinz Claßen (v.l.) mit Bürgermeister Herbert Winzen (Mitte). Nicht auf dem

Foto: Die Teams des Schulcafés und der Bücherei. RP-Foto: Franz-Heinrich Busch

Bürgermeister Herbert Winzen und seine Ehefrau Ute schüttelten so viele Hände wie nie zuvor. "Ich bin erstaunt, wie viele Leute sich hier eingefunden haben. Das spiegelt die Bandbreite des Engagements in der Gemeinde wider", sagte Winzen. Der Neujahrsempfang der Gemeinde Niederkrüchten erfreut sich wachsender Beliebtheit. Das liegt nicht zuletzt auch an der Ehrung ehrenamtlich tätiger Bürgerinnen und Bürger.

Das Ehrenzeichen der Gemeinde erhielten Lieselotte Zabel aus Niederkrüchten für ihr Engagement in der evangelischen Kirchengemeinde Waldniel, Elisabeth Haberkamp aus Brempt für ihren Einsatz in der Altenstube und in verschiedenen weiteren Funktionen in der katholischen Pfarrgemeinde St. Bartholomäus und Laurenz Delißen aus Overhetfeld als langjähriger Spielleiter und Vorsitzender des Theatervereins Overhetfeld.

"Ohne Familie nicht zu leisten"

"Das, was Sie tun, ist groß. Es ist groß, weil es viel bewirkt. Sie haben es sich verdient, im Mittelpunkt zu stehen", sagte Winzen. Alle drei waren gleichermaßen überrascht wie überwältigt vom warmen und herzlichen Applaus, ganz besonders die 90-jährige Lieselotte Zabel, zu deren Ehren sich alle Anwesenden von den Plätzen erhoben und applaudierten.

"Damit habe ich nicht gerechnet", sagte Haberkamp. "Aber ohne mein Team und ohne meine Familie könnte ich das auch nicht leisten. Die Familie muss dahinter stehen", meinte die 63-Jährige. Auch Laurenz Delißen musste sich erst einmal setzen, als er von der Ehrung erfuhr. "Als ich auf die Bühne ging, habe ich meine Beine nicht mehr gespürt, aber als ich über das Publikum geblickt habe, ging es wieder", meinte er.

Außerdem ehrte Winzen mit Heike Hoffmann, Uschi Münch, Ines Schimrick-Reitzug und Elisabet Bamma die vier Frauen, die in der Hauptschule das Schulcafé betreiben, obwohl ihre Kinder die Schule längst verlassen haben, sowie die 20 Ehrenamtler, die sich in der Gemeindebibliothek am Laurentiusmarkt engagieren, und Heinz Claßen, den langjährigen Vorsitzenden des Karnevalsvereins Maak Möt mit seiner Frau Doris. Claßen sei "die Stimme und das Gesicht des Karnevals in der Gemeinde", betonte Winzen.

Angesichts dieser Vielzahl von Ehrungen fielen der politische Rückblick und insbesondere der Ausblick ein wenig dürftiger aus. Bürgermeister Herbert Winzen versäumte es aber nicht, dem Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer von der CDU und Dietmar Brockes, dem Landtagsabgeordneten von der FDP, mit auf den Weg zu geben, dass im Bund und im Land die Grundlagen für eine Haushaltswirtschaft geschaffen werden müssten, die dem Prinzip der kommunalen Selbstverwaltung wieder uneingeschränkt gerecht würden.

In der Gemeinde Niederkrüchten könne das erwartete Haushaltsdefizit für 2011 dank eines positiven Verlaufs auf eine Million reduziert werden, doch für 2012 seien die Aussichten aufgrund der um 1,6 Millionen geringeren Schlüsselzuweisungen trübe. "Die Haushaltslage ist nicht absehbar", sagte Winzen.

(wiwo)
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