Kreis Viersen Erstklassig Natur genießen

Kreis Viersen · Im internationalen Naturpark Maas-Schwalm-Nette sind neun Premium-Wanderwege angelegt worden, die den Niederrhein als Wanderregion aufwerten. Zertifikate wurden am Galgenvenn übergeben.

 Landrat Peter Ottmann (2. von rechts) erkundete gestern den Abschnitt vom Galgenvenn bis zum Hühnerkamp eines der neun Premium-Wanderwege, die zur "Wasser-Wandervolle-Welt" gehören.

Landrat Peter Ottmann (2. von rechts) erkundete gestern den Abschnitt vom Galgenvenn bis zum Hühnerkamp eines der neun Premium-Wanderwege, die zur "Wasser-Wandervolle-Welt" gehören.

Foto: Busch

Von der Sommersonne beschienen und von Kleinen Füchsen, Bläulingen und Mistkäfern umschwärmt, preist Landrat Peter Ottmann die Vorzüge des Wanderns in höchsten Tönen. Der Vorsteher des Naturparks Schwalm-Nette steht am Rande des Naturschutzgebietes Hühnerkamp im Kaldenkirchener Grenzwald. Neben Birken sind Beachflags der "Wasser-Wander-Welt" aus dem Grasboden gewachsen. Ganz offiziell darf sich der Naturpark im Glanze der Zertifikate für neun Premium-Wanderwege sonnen, die vom Deutschen Wanderinstitut vergeben werden.

Das Maas-Schwalm-Nette-Gebiet sei zwar schon immer ein "Paradies für Wanderer" gewesen, doch mit dem Premium-Siegel habe man nun das berühmte Tüpfelchen auf dem i erreicht, freut sich Ottmann. Er spricht rückblickend von einem "Kraftakt des Naturpark-Teams" in den vergangenen beiden Jahren. Um das ehrgeizige Ziel zu erreichen, wurden 435 000 Euro aus Brüssel, Den Haag, Düsseldorf, Viersen und Roermond in Wege, Brücken, Stege und kleine Schildchen mit einem großen W investiert. Sie kennzeichnen nun jeden Weg "vorwärts und rückwärts". "34 Kriterien mit rund 200 Merkmalen müssen die Wege Kilometer für Kilometer erfüllen", erläutert Jochen Becker: keine Wege durch Siedlungen, Asphalt höchstens 300 Meter am Stück, Stille — kurz: "Jeder Schritt ein Wanderlebnis."

Wege im Flachland, die Überschreitung der Bundesgrenze und die integrierte Wasserwelt, "die hier die sonst üblichen Berge kompensiert", nennt Matthias Gruber, ebenfalls vom Wanderinstitut, als besondere Merkmale dieser Wanderwege "von höchster Qualität". Er betont, dass es eben nicht Spazierwege seien, auf denen man überall einen Kinderwagen schieben könne: "Die Natur muss auch unter den Füßen spürbar sein."

Das merken die 60 Teilnehmer der Eröffnungswanderung auf der Route Galgenvenn schon nach wenigen hundert Metern, als es plötzlich in den Wald geht auf einen sonst kaum beachteten und höchsten von Jägern genutzten Weg: Das Gras ist frisch gemäht. 14 ehrenamtliche Wege-Scouts, vom Naturpark ausgebildet, achten auf die Wege.

Die flachen Wege gefallen dem Roerdalener Beigeordneten Chrit Wolfhagen. Sie seien ideal "für unsere vergreisende Bevölkerung, damit sie auch die Möglichkeit hat, die Natur zu genießen". Ausgerechnet vor seiner Haustür liegen zwei Premium-Wege, die als schwer und mittelschwer bezeichnet werden. Da muss man mit dem Auto einige Kilometer zu den leichten Wegen fahren: Jeder Weg hat beim Einstieg einen Parkplatz mit Gaststätte. Beim Wandern kann man auf Traumliegen Rast machen und die Natur genießen.

(mme)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort