Viersen Gefahr im Verzug am Hohen Busch?

Viersen · Altölkanister, Lackspraydosen, Verpackungen – die Kinder des Viersener Waldkindergartens haben am Hohen Busch eine wilde Müllkippe entdeckt. Das Ordnungsamt hat auf den Hinweis des Kindergartens nicht reagiert.

 Plastiktüten voller Müll und jede Menge weiteren Unrat haben die Kinder des Viersener Waldkindergartens am Hohen Busch entdeckt. Die Stadt verspricht nun, sich zu kümmern.

Plastiktüten voller Müll und jede Menge weiteren Unrat haben die Kinder des Viersener Waldkindergartens am Hohen Busch entdeckt. Die Stadt verspricht nun, sich zu kümmern.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Altölkanister, Lackspraydosen, Verpackungen — die Kinder des Viersener Waldkindergartens haben am Hohen Busch eine wilde Müllkippe entdeckt. Das Ordnungsamt hat auf den Hinweis des Kindergartens nicht reagiert.

Eine Couch, ein Teil einer Eckbank, alte Autoreifen, Plastikmüll, Ölkanister und rostige Farbdosen sowie Plastiktüten voller Müll. Was an eine Mülldeponie erinnert, ist eine wilde Müllkippe mitten im Wald vom Hohen Busch in der Nähe vom Ninive. "Weiter hinten steht noch ein total verrostetes Autowrack, und unter einem zusammengestürzten Blechschuppen liegen jede Menge alte Dosen und Kanister mit diversen Inhalten, die bestimmt nicht umweltfreundlich sind", sagt Sebastian Johst, Leiter des Viersener Waldkindergartens.

Die Kinder und ihre Erzieher sind durch Zufall bei einem ihrer Spaziergänge auf die Müllansammlung mitten im Grünen gestoßen und waren schockiert — sie haben schließlich selbst gerade eine Müllsammelaktion auf den öffentlichen Wegen im Hohen Busch hinter sich gebracht. "Wenn man selber nichts tut, passiert gar nichts", sagt Erzieherin Josephine Theilig.

Die Erzieher hatten die Stadt Viersen angerufen und auf das vermehrte Müllaufkommen sowie die wilde Müllablagerung im Wald aufmerksam gemacht. Aber dort schien niemand Interesse daran zu haben. "Wir sind immer wieder weitergeleitet worden. Vom Umweltamt zum Ordnungsamt, dann an den nächsten Mitarbeiter. Irgendwann sagte einer, das Ordnungsamt werde informiert, und man würde sich kümmern", erinnert sich Theilig.

Doch es passierte nichts, wie die Pädagogen festgestellt haben. Kurzerhand beschloss man, zusammen mit den Kindern Müll zu sammeln. "Wir haben mitten im Wald an einem Gebüsch einen Kanister Motoröl gefunden", berichtet der sechsjährige Janis. Es sei echt blöd, dass die Leute einfach alles in den Wald schmeißen, sagt die gleichaltrige Finja. "Wir haben in ein paar Stunden etliche blaue Säcke voll bekommen", sagt Johst.

Für die große wilde Müllkippe reicht der Einsatz des Waldkindergartens aber nicht. Die Müllkippe könnte auch auf Privatgelände liegen, ein heruntergekommener Zaun umschließt einen Teil des Geländes bruchstückhaft.

Beim Ordnungsamt ist die wilde Müllkippe nicht bekannt. "Das sagt weder mir noch meinen Kollegen etwas", erklärt Horst Schnitzler, Abteilungsleiter Ordnung und Straßenverkehr der Stadt. Und das, obwohl nicht nur der Waldkindergarten auf die Müllkippe aufmerksam gemacht hat, sondern auch Walter Sieben, ein Bürger. Er versteht ebenfalls nicht, warum nichts passiert. "Denn hier ist doch eindeutig Gefahr im Verzug, wenn man sich die Gegenstände der wilden Müllkippe anschaut", sagt Sieben. Nach Anfrage der RP soll nun ein städtischer Mitarbeiter die noch unbekannte Müllkippe in Augenschein nehmen. "Ist es städtisches Gelände, ist der Bauhof zuständig. Ist es privater Besitz, werden wir den Besitzer auffordern, den Müll zu beseitigen", sagt Schnitzler.

(tref)
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