Niederkrüchten Jugendfeuerwehr muss nicht mehr Steine werfen

Niederkrüchten · Die Jugendfeuerwehr Niederkrüchten hat einen Wettkampfkoffer erhalten: Sie kann sich nun besser auf die Leistungsspange vorbereiten.

 Die jungen Feuerwehrleute würden eines Tages Führungsaufgaben in der Wehr übernehmen, sagte Bürgermeister Herbert Winzen bei der Übergabe des neuen Wettkampfkoffers.

Die jungen Feuerwehrleute würden eines Tages Führungsaufgaben in der Wehr übernehmen, sagte Bürgermeister Herbert Winzen bei der Übergabe des neuen Wettkampfkoffers.

Foto: Busch

Stolz wühlen die Kinder und Jugendlichen in der silberfarbenen Metallbox. Maßband, Stoppuhren, Leibchen, Fahnen und sogar zwei Kugeln befinden sich darin. Gerade die Kugeln haben es einigen der Älteren angetan. Der Jugendfeuerwehrwart der Gemeinde, Hans-Peter Wegling, weiß auch, warum. "Wenn wir bisher für die Leistungsspange trainiert haben, in der auch Kugelstoßen eine Disziplin ist, dann haben wir Steine zum Werfen genommen", erzählt er.

Der Wettkampfkoffer, den Bürgermeister Herbert Winzen mitgebracht hat, kommt deshalb genau zur richtigen Zeit. Viele der Mitglieder der Jugendfeuerwehr bereiten sich auf wichtige Auszeichnungen vor, die man innerhalb der Deutschen Jugendfeuerwehr erreichen kann.

Die höchste davon ist die Leistungsspange, die die Älteren anstreben. Die jungen Wehrleute aus Niederkrüchten wollen außerdem bald die Jugendflamme bestehen. Die kann man schon mit zehn Jahren in Angriff nehmen. Bislang sei das kreisweit nur der Jugendwehr Grefrath gelungen, erzählt Wegling seinen Jugendlichen.

Die Niederkrüchtener wollen dann bald die Zweiten sein. Bürgermeister Herbert Winzen weiß, was er an seiner Feuerwehr hat. "Ihr werdet eines Tages Führungsaufgaben in unserer Wehr übernehmen", sagt er zu den Jugendlichen. "Der Koffer soll zu eurer Fitness beitragen." Der aktuelle Wehrführer André Erkens (35) hat auch als Zwölfjähriger in der Jugendfeuerwehr angefangen. "Fast alle Führungskräfte bei uns stammen aus der Jugendfeuerwehr", sagt er.

Überhaupt hat ein Großteil der Feuerwehrleute in Niederkrüchten jung angefangen. In jedem Löschzug sind es rund 50 Prozent, in Oberkrüchten sogar 57. Der Koffer hilft bei der Vorbereitung auf die Leistungsnachweise. Trotzdem wäre er im klammen Haushalt der Gemeinde in diesem Jahr nicht mehr drin gewesen, auch im nächsten hätte es schlecht ausgesehen.

Deshalb hat Herbert Winzen "den unkomplizierten Weg" gewählt, wie er selbst sagt. Er hat in den Topf seiner eigenen Mittel gegriffen. Diese darf er als Bürgermeister so ausgeben, wie er es für richtig hält — er bezahlte damit den Koffer.

Die zehn Ausbilder der Jugendfeuerwehr haben den Plan für das komplette kommende Jahr für die Jugendlichen schon aufgestellt. Darin geht es für die Kleineren bis 14 Jahre um Vorschriften zur Unfallverhütung ebenso wie um Schlauchkunde oder Wasserforderung über lange Wege.

Die älteren beschäftigen sich auch schon mit den Gefahren von Einsatzstellen oder der Selbstrettung. Ab Juni steht für sie aber vor allem die praktische Vorbereitung auf die Leistungsspange auf dem Programm, natürlich mit den Materialien aus dem neuen Koffer.

(hah)
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