Viersen Kurzer Weg zum Arbeitgeber

Viersen · Seit März gibt es in der Agentur für Arbeit den Arbeitgeber-Service. Die Mitarbeiter kümmern sich ausschließlich um diese Kunden und sind spezialisiert auf Branchen. Die Dienstleistung trägt inzwischen Früchte.

Michael Becker hat an diesem Morgen einen kurzen Weg. Von der Agentur für Arbeit in der Viersener Remigiusstraße zur UPA Verlag GmbH am Remigiusplatz sind es wenige Schritte. Der Mitarbeiter des Arbeitgeber-Service (AGS) trägt ein paar Unterlagen mit sich. Bei der UPA erwartet Angelika Joppien erwartet Becker. Beide gehen eine Bewerberliste sorgfältig durch.

Seit Anfang März gibt es bei der Agentur den Arbeitgeber-Service. Im Bezirk Krefeld/Kreis Viersen gibt es Fachleute in allen Niederlassungen. Arbeitgeber hatten über zu viele Ansprechpartner, fehlende telefonische Erreichbarkeit und mangelnde Vorauswahl bei Vermittlungsvorschlägen geklagt. Die Agentur reagierte mit einer internen Strukturänderung. Nun kümmern sich Fachleuten ausschließlich um den Kunden Arbeitgeber. Hausintern gibt es eine enge Verzahnung mit anderen Aufgabenbereichen (beispielsweise Berufsberatung) sowie mit der Arge.

Michael Becker kommt aus der Ausbildungsstellen-Vermittlung. Er empfiehlt Arbeitgebern nun sowohl künftige Lehrlinge als auch Arbeitskräfte. Gleichzeitig ist er spezialisiert auf Branchen: Versicherungen, Callcenter und Zeitarbeitsunternehmen. „Arbeitgeber haben einen festen Ansprechpartner, der ihre Branche kennt und dort den Markt beobachtet“, erläutert Becker.

Die UPA hat sich erst vor einigen Wochen in Viersen niedergelassen. Das Callcenter mit Hauptsitz in Alkmaar und Niederlassungen in Deutschland bietet nur gewerblichen Partnern Dienstleistungen an. Angelika Joppien ist froh über die Unterstützung durch die AGS. „Sie hat anfangs, als wir hier noch nicht eingerichtet waren, Vorstellungsgespräche organisiert und uns eine Menge Arbeit abgenommen. Dafür bin ich dankbar“, sagt sie.

24 Stellen vergibt das Unternehmen – ein Glücksfall für die Agentur und ihren Arbeitgeber-Service. Becker sucht geeignete Kandidaten für die UPA aus und hakt immer wieder nach, ob und wo er helfen könnte. Etwa acht Vermittlungen der Agentur waren bis dahin erfolgreich. „Man sieht sehr schnell, ob die Leute arbeiten wollen“, stellt Joppien fest. Sie lässt sich von Becker über Eingliederungszuschüsse beraten und fragt weitere mögliche Hilfen ab. Becker wiederum nutzt die Gelegenheit, der UPA auch die Ausbildung zur Fachkraft oder zum Kaufmann im Dialogmarketing schmackhaft zu machen. Angelika Joppien will sich das für Sommer 2009 überlegen.

Später in der Agentur sichtet Becker weitere Unterlagen. „Der AGS greift, wir haben beispielsweise einen Zuwachs an gemeldeten Stellen“, sagt er. Über die Hotline entstehen neue Kontakte, automatisch bietet der AGS seine Dienste jedem neu gegründeten Unternehmen an, in der Ausbildungsplatz-Kampagne wird jedes in Frage kommende Unternehmen angeschrieben. „Die Resonanz ist erfreulich.“

(RP)
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