Niederkrüchten Mitten im Rosengarten

Niederkrüchten · Wenn am Wochenende wieder Gartenbesitzer ihre Pforten öffnen, ist auch Helga Götzenberger aus Varbrook dabei. Ihr Herz schlägt vor allem für alte Rosensorten, die einen starken Duft verströmen.

 Helga Götzenberger in ihrem weitläufigen Garten in Varbrook 77 in Niederkrüchten. Zwei kleine, blaugestrichene Gartenhäuser sorgen, neben den Rosen und Buchsbaumhecken, für romantisches Flair.

Helga Götzenberger in ihrem weitläufigen Garten in Varbrook 77 in Niederkrüchten. Zwei kleine, blaugestrichene Gartenhäuser sorgen, neben den Rosen und Buchsbaumhecken, für romantisches Flair.

Foto: Busch

Früher war überall Wiese. Daran erinnert sich Helga Götzenberger noch genau. "Links und rechts standen Bäume, und in der Mitte war nur Rasen." Vor 20 Jahren hat sie dann begonnen, den Garten anzulegen, der heute mit einer beachtlichen Anzahl verschiedener Rosensorten glänzt. Alte Rosen sind ebenso dort zu finden wie moderne Exemplare – doch das Herz der Gartenbesitzerin schlägt für die alten Sorten, die mit betörendem Duft überzeugen. "Ich liebe sie, weil sie so duften", sagt Helga Götzenberger. "Außerdem glaube ich, dass sie auch widerstandsfähiger sind als die neuen Sorten – aber das kann auch nur so ein Gefühl sein."

Als sie den Garten anlegte, ließ sie sich auch vom Gefühl leiten, fuhr nach Lottum, immer wieder in dieses niederländische Rosendorf, das alljährlich zahlreiche Rosenliebhaber auch aus Deutschland anzieht. Ihre Schätze setzte sie so ein, wie es ihr passte – und als es immer mehr wurden, begann sie damit, die Namen der Rosen auf Schildchen zu schreiben, "damit ich nicht vergesse, wie sie alle heißen".

Robuste Begleiter

Besucher können am Sonntag von 11 bis 18 Uhr, wenn wieder "Tag der offenen Gartenpforte" ist, durch den weitläufigen Garten streifen und so anhand der Schilder auch erfahren, was da so herrlich duftet und mit gefüllten Blüten und starker Farbe imponiert. Lieblingsrose der Gartenbesitzerin ist die "Charles de Mills" von vor 1790, "die duftet ganz toll und ist sehr robust". "Pauls Himalayan Musk" bildet einen üppigen Bogen in weiß-roséfarbenen Tönen, die "Rosa gallica ipsilanti" von 1821 überzeugt nicht nur mit intensivem Duft, sondern auch mit prächtigen violetten Blütenblättern. "Maxima", geschätzt aus dem 15. Jahrhundert, bezaubert mit weißen Blüten. Blaue Clematis, Lavendel, Frauenmantel, Akelei und Storchschnabel begleiten die Rosen, die in Sträuchern und auf Hochstamm gezogen in Beeten stehen oder Bäume und Rosenbögen umranken. Struktur hat Helga Götzenberger ihrem Garten durch niedrige Buchsbaumhecken gegeben, die nicht schnurgerade gepflanzt wurden, sondern in geschwungenen Linien zum Spaziergang durch den Garten verleiten. Ein Teich, der im Laufe der Jahre immer wieder ein Stückchen vergrößert wurde, bildet das Zentrum. Dort fühlen sich derzeit die Kaulquappen wohl. "Vielleicht", sagt Helga Götzenberger, "würde ich den Garten heute anders anlegen als damals. Vielleicht ein bisschen geradliniger, strukturierter und formeller. Aber eigentlich gefällt er mir mit allem, was darin wächst, genau so."

(RP)
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