Viersen "Polizei-Villa": Abriss vorerst abgesagt

Viersen · Die "Polizei-Villa" in der Viersener Südstadt – die auch alte Pongs-Villa nach der Unternehmerfamilie Pongs genant wird – bleibt vorerst stehen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung durch den Petitionsausschuss des Düsseldorfer Landtags.

 Stein des Anstoßes ist die "Polizei-Villa" in der Südstadt.

Stein des Anstoßes ist die "Polizei-Villa" in der Südstadt.

Foto: Busch

Die "Polizei-Villa" in der Viersener Südstadt — die auch alte Pongs-Villa nach der Unternehmerfamilie Pongs genant wird — bleibt vorerst stehen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung durch den Petitionsausschuss des Düsseldorfer Landtags.

Wenn es nach der Viersener Stadtverwaltung gegangen wäre, hätte das heruntergekommene Haus aus der Gründerzeit bereits im Oktober abgerissen werden sollen. Baurat Gerd Zenses hatte die Bagger quasi für diesen Zeitpunkt schon bestellt. Doch einige Bürger machten der Verwaltung einen Strich durch die Rechnung, indem sie den Petitionsausschuss des NRW-Landtags anriefen. Der sollte prüfen, ob der geplante Abriss rechtens ist oder die alte Pongs-Villa doch erhalten werden muss.

Nichtöffentliche Sitzung

Diese Entscheidung ist jetzt in nichtöffentlicher Sitzung gefallen. Danach muss die Stadt nun erst einmal abwarten, bis der Bewilligungsbescheid der Gelder für den Ausbau des fehlenden Teils des inneren Erschließungsrings vorliegt. Das soll nach RP-Informationen frühestens Mitte nächsten Jahres der Fall sein. Finanziell gesichert ist das Straßen-Projekt nach Aussage des Landes noch nicht.

Es steht lediglich in einer Reserve-Förderliste, ob diese jedoch greift, ist fraglich. Deutliche Kritik an der Stadtverwaltung soll es in einem weiteren Punkt gegeben haben: So hätte die alte "Polizei-Villa" bereits 1998 als Denkmal eingetragen werden müssen. Das sei versäumt worden.

Das Gebäude hat nach dem Auszug der Familie Pongs eine wechselvolle Geschichte erlebt. Nach dem Zweiten Weltkrieg war dort vorübergehend die Viersener Polizei untergebracht. Danach — mittlerweile im Besitz der Stadt — lebten in dem Haus unter anderem Asylbewerber und Flüchtlinge.

Mittlerweile ist von dem Glanz früherer Jahre bei der Villa an der Ecke Josef- und Gereonstraße kaum noch etwas spürbar. Das Wohnhaus ist verkommen, dem Verfall preisgegeben. Kein Wunder. Denn seit Jahren steht fest, dass die Villa dem geplanten Weiterbau des inneren Erschließungsrings zwischen Gladbacher Straße und Freiheitsstraße weichen muss.

(RP/rl)
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