Niederkrüchten Schweinchenjagd am See

Niederkrüchten · Die Anwohner in Venekoten haben ihre neue Boule-Bahn in Betrieb genommen. Weil die Gemeinde kein Geld für die Anlage hatte, bauten die Venekotener den Platz selbst. Künftig sollen dort jedes Wochenende die Kugeln rollen.

 Noch fehlt die Feinschicht. Trotzdem kann auf der neuen Boule-Bahn in der Nähe des Tennisclubs von Venekoten ab sofort gespielt werden.

Noch fehlt die Feinschicht. Trotzdem kann auf der neuen Boule-Bahn in der Nähe des Tennisclubs von Venekoten ab sofort gespielt werden.

Foto: Busch

Der neue Boule-Platz in Venekoten ist fertig. Noch fehlt eine Feinschicht, damit die Kugeln bei der Jagd auf das Schweinchen besser rollen können, und eine Sitzgruppe wollen die Venekotener auch noch aufstellen. Aber gespielt werden kann auf der neuen Bahn in der Nähe des Tennisclubs ab sofort. Von der Planung bis zur Inbetriebnahme des Platzes dauerte es ein Jahr. Im Juli 2011 trafen sich auf Initiative einiger Anwohner rund 50 Boule-Interessierte im Clubhaus des Elmpter Tennisclubs (ETC) und bekundeten ihr Interesse für den Bau einer Boule-Anlage in Venekoten.

Rund 20 Spieler dabei

Schnell stellte sich heraus, dass die Boule-Freunde die Anlage in Eigenregie umsetzen wollten. "Die Interessengemeinschaft Venekotensee begrüßte diese Eigeninitiative und sagte ihre Unterstützung für den Bau einer Boule-Anlage zu", erinnert sich der Vorsitzende der IGV, Wolfgang Geduhn. Auch ein Standort war schnell gefunden: Für die Anlage favorisierten die Boule-Freunde einen Teil des Kinderspielplatzes, abseits der Spielgeräte. Und das Interesse der Venekotener war da: In den folgenden Wochen trafen sich regelmäßig samstags und sonntags rund 20 Boule-Spieler auf dem Kinderspielplatz – trotz des sehr schlecht bespielbaren Bodens.

Einige ältere Anwohner nutzten die regelmäßigen Treffen nicht nur zum Spielen, sondern auch zum Austausch, erzählt Geduhn. Er stellt fest: "Neben dem eigentlichen Boule-Sport sieht die IGV im Hinblick auf den demografischen Wandel die Notwendigkeit, im abgelegenen Ortsteil Venekoten mit den dort fehlenden Kommunikationsmöglichkeiten, einen Treffpunkt für seine älteren Mitbewohner einzurichten." Auch einen Termin mit Niederkrüchtens Bürgermeister Herbert Winzen gab es, bei dem die Boule-Spieler ihr Anliegen vortrugen.

Den Boule-Spielern sei mitgeteilt worden, dass die Gemeinde Niederkrüchten aus Haushaltsgründen nicht in der Lage sei, den Bau einer Boule-Bahn zu unterstützen, so Geduhn: "Sogar eine Unterstützung des Bauhofes für den Platzbau in Eigeninitiative wurde uns aus gleichen Gründen verwehrt." Allerdings schloss die Gemeinde mit der IGV einen Vereinbarungsvertrag für die Überlassung eines gemeindeeigenen Grundstücks von zwölf mal 15 Meter auf dem Kinderspielplatz in Venekoten, um den Boule-Platz anzulegen. Mit Hilfe der IGV bauten die Venekotener Boule-Spieler ihre Anlage dann selbst. Ihren Platz wollen sie der Allgemeinheit zur Verfügung stellen – wer von der Jagd auf das Schweinchen ebenso begeistert ist wie die Venekotener, kann mitmachen. Für den Spielstart auf der Anlage haben die Boule-Begeisterten von Venekoten schon einen ansehnlichen Betrag gesammelt, an dem sich auch die Interessengemeinschaft Venekotensee beteiligte.

(off)
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