Viersen/Nettetal Sprengelärzte im Einsatz

Viersen · Im März 2002 ging die Notdienstpraxis in Dülken an den Start. Sechs Jahre später folgte Lobberich. Ein Angebot, das von den Bürgern stark genutzt wird. Das zeigte sich auch an den Weihnachtsfeiertagen.

 Dr. Christoph Hagedorn aus Brüggen hatte gestern in der Dülkener Notdienstpraxis Dienst. Die meisten Patienten kommen mit Erkältungen und Rückenschmerzen und nicht mit feiertagsbedingen Beschwerden.

Dr. Christoph Hagedorn aus Brüggen hatte gestern in der Dülkener Notdienstpraxis Dienst. Die meisten Patienten kommen mit Erkältungen und Rückenschmerzen und nicht mit feiertagsbedingen Beschwerden.

Foto: Busch

"170 Patienten waren es am ersten Weihnachtsfeiertag, die die Notdienstpraxis in Dülken aufsuchten, 70 in Lobberich", berichtet Christoph Hagedorn. Das seien rund doppelt so viele Patienten wie an einem normalen Wochenende, sagt der Mediziner, der am zweiten Weihnachtsfeiertag Dienst hat. Zusammen mit seinen Kollegen hat er alle Hände voll zu tun. Die meisten Besucher haben Erkältungen und Rückenbeschwerden. "Das Übliche — nichts, was auf die Feiertage zurückzuführen ist", bemerkt Hagedorn.

Durchschnittlich suchen pro Monat 1700 Bürger die Notdienstpraxis in Dülken auf. In Lobberich sind es rund 500 bis 700. Das ergibt pro Jahr 25 000 bis 28 000 Besuche, wobei die Spitze auch schon bei 30 279 Patienten lag. "Das Konzept ist auf der ganzen Linie aufgegangen", freut sich Dr. Johann Arens, der vor zwölf Jahren gemeinsam mit Dr. Bernhard Wolf die Idee für das Ärztenetz und die Notdienstpraxis hatte. 250 Ärzte der verschiedenen Fachrichtungen sind dem Netz angeschlossen und damit auch zum Dienst in den Notdienstpraxen verpflichtet.

Geringe Auslastung in Lobberich

"Wir erstellen einen Dienstplan, wobei jeder Arzt entscheiden kann, ob er seinen Dienst selber wahrnimmt oder auf den Vertreterpool von rund 40 Ärzten zurückgreift", erklärt Werner Peters, Geschäftsleiter des Gesundheitsnetzes. Nach dem mehr als guten Start in Dülken kam im Jahr 2008 Lobberich mit einer zweiten Notdienstpraxis hinzu, um das große Einzugsgebiet besser abdecken und den Patienten kürzere Fahrzeiten anbieten zu können.

Doch die Praxis in Lobberich wurde nicht so stark angenommen wie die in Dülken. "Wir haben Lobberich hinsichtlich der Besucherzahlen unter die Lupe genommen und konnten feststellen, dass unter anderem montags, dienstags und donnerstags eine sehr geringe Auslastung vorlag. Vor dem Hintergrund der hohen Kosten haben wir uns entschlossen, die Öffnungszeiten zu verkürzen", sagt Peters. Zum 1. Oktober 2011 wurden die Zeiten entsprechend verändert.

Dagegen erhielt Dülken schon vor etlicher Zeit das besondere Angebot durch Kinderärzte, die mittwochs und freitags von 16 bis 19.30 Uhr sowie samstags, sonn- und feiertags von 9 bis 13 Uhr und von 16 bis 19.30 Uhr in der Notdienstpraxis Dienst tun. Immer wieder gibt es Überlegungen den ganzen Kreis Viersen einzubinden. Bislang gehören der komplette Westkreis sowie Grefrath aus dem östlichen Teil des Kreises Vieren dazu.

Der restliche Ostkreis ist dem Gesundheitsnetz und damit auch den Notdienstpraxen nicht angeschlossen. Doch ein möglicher dritter Standort in Willich erscheint den Betreibern nicht sinnvoll. "Die Organisation noch mehr aufzusplittern erscheint uns nicht darstellbar", sagt Dr. Arens. Lobberich habe gezeigt, dass Aufsplitterungen schwierig seien. FRAGE DES TAGES

(tref)
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