Viersen Unterbrechung bei der Integrationsarbeit

Viersen · Die Integrationsarbeit durch die Viersener Stadtverwaltung wird ab Mitte des Jahres für sechs Monate auf Sparflamme laufen. Hintergrund: Zum 30. Juni beendet eine städtische Mitarbeiterin, die sich bisher in der Behörde um das Thema Integration kümmerte, ihren Dienst. Die aus der Türkei stammende Stadtbeschäftigte leistet seit Jahren gute Arbeit. Nun hat sie gekündigt, um ein zusätzliches Studium aufnehmen zu können. Nach intensiver Diskussion beschloss eine Mehrheit des Hauptausschusses, die Stelle zum 1. Januar 2013 neu zu besetzen. Einen entsprechenden (Kompromiss-)Vorschlag hatte zuvor Martina Maaßen, Fraktionsvorsitzende der Grünen, gemacht. CDU und FDP verweigerten ihre Zustimmung. Sie sprachen sich für eine einjährige Wiederbesetzungssperre aus. SPD und FürVIE votierten zähneknirschend für den Sechs-Monats-Vorschlag. Beide Parteien waren zuvor mit dem Wunsch gescheitert, die Stelle nahtlos zum 1. Juli 2012 neu zu besetzen.

CDU und FDP betonten bei ihrer Ablehnung ausdrücklich, dass sie die Notwendigkeit der Integrationsarbeit nicht in Frage stellen. "Doch der Arbeitskreis Haushalt hat mit Blick auf Stellenwiederbesetzungen in der Verwaltung eindeutige Spielregeln vereinbart", so CDU-Parteivorsitzender Paul Mackes, der in diesem Zusammenhang an das städtische Millionen-Defizit und den daraus resultierenden Nothaushalt erinnerte. FDP-Parteichef Stefan Feiter wurde noch deutlicher: "Wir finanzieren hier eine Stelle über Kredite, die unsere Kinder zurückzahlen müssen."

Verständnis für beide Standpunkte zeigte Bürgermeister Günter Thönnessen: "Es gibt gute Gründe, auf die finanzwirtschaftliche Situation zu sehen. Andererseits ist ein relativ nahtloser Übergang bei der Integrationsarbeit wichtig."

(RP)
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