Leichtathletik Viele WM-Teilnehmer starten in Viersen

Leichtathletik · Schon der Weltmeisterschafts-Sechste versucht beim Hochsprung-Meeting, den Rekord von 2,31 Meter zu knacken.

Als Detlef Vieth, Direktor des Viersener Hochsprungmeetings am Sonntag, das Ergebnis des Vorbild-Wettbewerbs in Eberstadt am vergangenen Wochenende hörte, war er halbwegs beruhigt. 2,30 Meter sprang der Sieger, vier weitere Athleten über 2,27 Meter. "Für diese Höhen brauche ich die ersten fünf der Weltmeisterschaften nicht", sagte Vieth, der mangels finanzieller Möglichkeiten "erst" den WM-Sechsten verpflichten konnte, mit einem Grinsen. "Über 2,30 Meter sind bereits in einem Wettkampf bei uns ein US-Boy und vier Italiener gesprungen."

Das ist allerdings schon länger her. Die 2,30 Meter — bis auf den Meetingrekord des Italieners Giulio Ciotti von 2,31 Metern — bleiben in Viersen eine magische Höhe, die eigentlich wieder mal gesprungen werden müsste. Vor fünf Jahren schaffte das mit dem Italiener Andrea Bettinelli einer der Sieger zum letzten Mal. Zuletzt lagen die Höhen zwischen 2,22 und 2,28 Meter. "In Eberstadt hat es auch noch geregnet", sagte Vieth. "Wahrscheinlich ist die Anlage dort besser."

Doch auch Wettbewerbe mit Höhen unterhalb der 2,30-Meter-Marke hatten auch ihren Reiz, weil in diesen Springen die Taktik ausgereizt werde. Und so ist alles drin bei der 19. Auflage in Viersen. Acht Teilnehmer der Weltmeisterschaften in Moskau haben sich angekündigt, dazu kommen einige weitere starke Hochspringer: WM-Sechster Donald Thomas, 1984, Bahamas, 2,35 Meter, WM-Teilnehmer Jaroslav Baba, 1984, Tschechien, 2,37, WM-Zehnter Kabelo Kgosiemang, 1986, Botswana, 2,34, WM-Teilnehmer Silvano Chesani, 1988, Italien, 2,33, WM-Teilnehmer Mihai Donisan, 1989, Rumänien, 2,31, Andrea Bettinelli, 1978, Italien, 2,31, WM-Zehnter Ryan Ingraham, 1993, Bahamas, 2,30, Marco Fassinotti, 1989, Italien, 2,29, U 23-Europameister und WM-Teilnehmer Douwe Amels, 1991, Niederlande, 2,28, WM-Teilnehmer Mohamed Younis Idres, 1989, Sudan, 2,25, Mateusz Przybylko, 1992, Deutschland, 2,24, Fernand Djoumessi, 1992, Kamerun 2,22 und Sven Tarnowski, 1990, Deutschland, 2,22. "Ein privates Duell haben Thomas und Baba auszufechten. Beide springen konstant um 2,30 Meter. Sie haben vor, den Meetingrekord zu knacken", erklärte Vieth.

Neben den Antrittsgeldern winken den Springern Höhenprämien, die bei 2,26 Metern beginnen "und je übersprungener Höhe immer höher werden", so Vieth. Der Förderverein Viersener Hochsprungmeeting setzt für einen neuen Meetingrekord 500 Euro aus. In den letzten Jahren kam er nicht zur Auszahlung. Daher steht der Topf immer noch zur Verfügung.

Im Nachwuchswettbewerb springt als einzige heimische Teilnehmerin Michèle Klocke von der LG Viersen, eine Woche vor den Deutschen Blockmehrkampfmeisterschaften der U16-Jugend in Markt Schwaben. Beim Meeting konnte sie bisher nie antreten, entweder war sie zu jung oder befand sich gerade in Urlaub. Da sie bei den Deutschen Meisterschaften im Block-Sprint antritt, gehört der Hochsprung als Schwerpunktdisziplin dazu. "Sie freut sich auf den Hochsprung und sieht ihn als eine Generalprobe. Hoffentlich zeigt sie ein Formhoch, das bis zu Deutschen anhält", wünscht sich LGV-Trainer Sebastian Riether. Letztes Jahr sprang die W 15-Schülerin 1,68 Meter hoch und in dieser Saison bereits 1,65. Sie sagte einmal in einem Gespräch: "Ich finde es einfach toll, hoch zu springen. Es gibt mir das Gefühl des Fliegens."

(off)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort