Stadt Willich Ausschuss ist für Gesamtschule

Stadt Willich · Vertreter von Schulen äußerten vor der Abstimmung im Willicher Schulausschuss über eine zweite Gesamtschule Bedenken und gaben Anregungen. Aus Reihen der CDU kam der Vorwurf, die Opposition habe Eltern verunsichert.

 Die Elterninitiative hat sich stark gemacht für die zweite Gesamtschule in Willich zum kommenden Schuljahr. Zahlreiche Mitglieder verfolgten auch die jüngste Schulausschuss-Sitzung.

Die Elterninitiative hat sich stark gemacht für die zweite Gesamtschule in Willich zum kommenden Schuljahr. Zahlreiche Mitglieder verfolgten auch die jüngste Schulausschuss-Sitzung.

Foto: Wolfgang Kaiser

Nach der Abstimmung im Schulausschuss über die Einrichtung einer zweiten Gesamtschule in der Stadt Willich gab es im Schlosskeller von Schloss Neersen Beifall aus dem Publikum. Soeben hatte der Ausschuss dem Rat einstimmig bei Enthaltung des sachkundigen Bürgers Norbert Schlöder von der CDU empfohlen, am Mittwoch den Beschluss zu fassen, zum Schuljahresbeginn im Sommer eine zweite Gesamtschule in der Stadt einzurichten.

Inklusion ins Schulprofil

Die Empfehlung des Schulausschusses sieht vor, dass die Schule in Trägerschaft der Stadt ab August 2012 schrittweise aufgebaut wird. Die als Ganztagsschule geführte Schule soll fünfzügig werden. Die nach und nach auslaufende Willi-Graf-Realschule in Schiefbahn wird Hauptstandort der Schule. Die Johannesschule in Anrath, die ebenfalls nach und nach ausläuft, wird Teilstandort. Sowohl an dieser Hauptschule als auch an der Willi-Graf-Realschule soll der bisherige Unterrichtsbetrieb so lange wie möglich fortgesetzt werden. Schüler, die auf diesen Schulen angemeldet sind, können dort auch ihren Abschluss machen, sagten Bezirksregierung und Verwaltung.

Karin Kirchmair, Leiterin der Johannesschule, sagte, die Schule begrüße die Einrichtung einer zweiten Gesamtschule. Im Hinblick auf die an der Hauptschule betriebene Integration von behinderten Schülern und die Integrationsförderung von Kindern mit Migrationshintergrund, die sich sehr bewährt hätten, empfahl die Schulleiterin, eine der beiden Gesamtschulen in Willich sollten in ihrem Schulprofil die Inklusion, also das gemeinsame Lernen von behinderten und nicht behinderten Schülern, aufnehmen.

Astrid Kampmann, Leiterin des Lise-Meitner-Gymnasiums sagte, die Schulkonferenz ihrer Schule begrüße grundsätzlich, dass die Stadt eine weitere Gesamtschule einrichte. Die Konferenz sei aber vor dem Hintergrund der Schülerzahlenprognose dafür, dass beide Gesamtschulen zusammen nicht zehn-, sondern höchstens neunzügig sein sollten. Margret Peters, Direktorin des St. Bernhard-Gymnasiums, verwies auf den Beschluss der Schulkonferenz, die eine Sekundarschule bevorzuge.

Ratsherr Dr. Bernd Sporckmann (CDU) sagte, seine Fraktion werde für die zweite Gesamtschule stimmen. Der Opposition warf er vor, sie habe versucht, Sand ins Getriebe zu werfen und Eltern zu verunsichern. SPD-Ratsherr Ulrich Winkler sagte, Sporckmanns Aussagen seien "schlichtweg ein Hammer". Die CDU sei es gewesen, die eine Entscheidung hinausgezögert habe. Für die FDP sagte Fraktionschef Franz-Josef Stapel: "Die Zeit der Reden ist vorbei, jetzt müssen Beschlüsse her."

(RP)
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