Willich Fahrer verunglücken wegen Glatteis

Willich · Sieben Verletzte, einer davon schwer, 260 000 Euro Sachschaden – das ist die Bilanz des plötzlichen Wintereinbruchs in der Nacht zu gestern. Plötzliches Glatteis verursachte mehr als 20 Unfälle im Kreis Viersen.

Sieben Verletzte, einer davon schwer, 260 000 Euro Sachschaden — das ist die Bilanz des plötzlichen Wintereinbruchs in der Nacht zu gestern. Plötzliches Glatteis verursachte mehr als 20 Unfälle im Kreis Viersen.

Gegen 3.50 Uhr verunglückte der Fahrer eines Lkw, der gepressten Metallschrott transportierte. Er war musste auf der L 29 in Neersen an einer roten Ampel bremsen, rutschte aber auf der spiegelglatten Fahrbahn nach rechts in den Graben.

Dort kippten die Aufleger des Lkw schließlich um. Der Fahrer blieb unverletzt, der Sachschaden war jedoch erheblich: Er wird auf 140 000 Euro geschätzt, es war damit der teuerste der insgesamt mehr als 20 Unfälle im Kreis. Nicht nur die gepressten Schrottwürfel landeten auf der Wiese, auch ein Teil des Dieseltreibstoffs aus dem beschädigten Tank lief aus. Während der Lkw aus dem Graben geborgen wurde, sperrte die Polizei die L 29 in Richtung Viersen, die Straße konnte erst gegen Morgen freigegeben wurden.

Smart stieß gegen einen Baum

Der Fahrer eines Smart, der auf der Straße L 3 in Richtung Hostert unterwegs war, verletzte sich bei einem Unfall schwer. Er verlor auf der glatten Straße die Kontrolle über sein Auto, kam von der Fahrbahn ab und stieß gegen einen Baum. Der Fahrer wurde in ein Krankenhaus gebracht, der Kleinwagen musste von der Feuerwehr geborgen werden.

In den Städten waren schon in der Nacht Streufahrzeuge unterwegs, um weitere Unfälle zu vermeiden. Ab 4 Uhr wurde in Willich gestreut. "Die Polizei hat uns mitgeteilt, dass es streckenweise glatt war. Später wurde es dann noch richtig glatt", berichtet Bernd Kuhlen, Leiter der Gemeinschaftsbetriebe, die vom plötzlichen Glatteis überrascht wurden. "Das war bisher unser wichtigster Einsatz in diesem Winter." Gerade wenn das nicht überall Glatteis ist, sondern nur an einigen Stellen, wird es für Autofahrer tückisch: "weil die Fahrer einfach nicht damit rechnen", sagt Kuhlen.

In Grefrath waren die drei Fahrzeuge ab 5.30 Uhr mit Streusalz im Einsatz, in Kempen stand schon gegen 3 Uhr nach einer der regelmäßigen Kontrollfahrten fest, dass die Fahrzeuge gegen das Glatteis ausrücken müssen.

Auch in Tönisvorst mussten die Mitarbeiter, die für den Winterdienst zuständig sind, früh raus. "Gegen 6 Uhr sind die Fahrzeuge gestartet", berichtet Wolfgang Schouten, Leiter der Abteilung Ordnung und Sicherheit. In den kommenden Nächten werden ähnliche Temperaturen erwartet. Schouten verspricht deshalb: "Wir werden auch in den kommenden Tagen größte Vorsicht walten lassen."

(RP/rl)
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