Ansteckung in NRW durch Bluttransfusion Gefährliche Pferdeseuche breitet sich aus

Willich · Die in Anrath mit dem Virus der infektiösen Blutarmut infizierte Stute hat sich durch eine Bluttransfusion angesteckt. Außerdem sind drei weitere Fälle infizierter Pferde im Rhein-Erft-Kreis, dem Rhein-Sieg-Kreis und dem Oberbergischen Kreis bekannt bekannt geworden.

Gefährliche Tierseuchen der Region
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Foto: AFP, AFP

Die Stute von einem Reiterhof in Anrath, die an der infektiösen Blutarmut erkrankt und mittlerweile eingeschläfert ist, ist über eine Bluttransfusion von einem Spenderpferd infiziert worden. Das teilte das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) am Freitag mit. Außerdem gab das Landesamt bekannt, dass drei weitere Pferde in NRW über dieselbe Transfusion mit dem Virus infiziert wurden.

Erstmals sei die meldepflichtige Erkrankung am 6. August bei einem drei Monate alten Fohlen aufgetreten. Das Tier litt laut LANUV an Fohlenlähme und hatte im Rahmen der Behandlung Blutplasma von einem Spenderpferd erhalten. Im Blut dieses Spenderpferdes konnten zwischenzeitlich Antikörper gegen das Virus nachgewiesen werden.

20 weitere Pferde hatten seit Januar 2009 ebenfalls Plasma von dem Spenderpferd erhalten. Vier Tiere in NRW - darunter auch die Stute aus Willich - hatten sich hierdurch infiziert. Um eine Weiterverbreitung der Infektion zu vermeiden, mussten die Tiere eingeschläfert werden, denn eine Heilung oder Impfung des Aids ähnlichen Virus ist nicht möglich.

Die Vorkehrungen, die das Veterinäramt des Kreises Viersen seit Donnerstag einleitet, müssen nach Tierseuchengesetz weiterlaufen. Alle Pferde, die in den gleichen Stallungen gehalten wurden wie die infizierten Tiere, werden auf ihren Gesundheitszustand hin untersucht. Rund um den betroffenen Reiterhof ist ein Sperrbezirk mit einem Radius von einem Kilometer errichtet worden.

Alle 43 Pferde des in Willich betroffenen Reiterhofs werden jetzt zwei mal im Abstand von drei Monaten untersucht und auf das Virus getestet. Vier Tierärzte des Veterinäramtes sind zurzeit dabei, den Tieren Blut abzunehmen, das im Untersuchungsamt Münster ausgewertet wird. "Wir erwarten Anfang nächster Woche die ersten Ergebnisse", sagt Dr. Helmut Theißen, der Leiter des Veterinäramtes Kreis Viersen.

Die Krankheit, von der ausschließlich Einhufer (neben Pferden Esel, Maultiere und Maulesel) betroffen sein können, ist nicht von Tier zu Tier ansteckend. Für Menschen besteht keine Gefahr.

(ape/top/das)
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