Tönisvorst In Bewegung für die gute Sache

Tönisvorst · Mittwoch waren die Schulen in Bewegung: Das Michael-Ende-Gymnasium in Tönisvorst gleich in zweifacher Hinsicht: Es fand der Sponsorenlauf statt, und die Klasse 6d bot in der Innenstadt einen besonderen Service an.

 Ein Hauch Asien in der St. Töniser Fußgängerzone: Schüler der Klasse 6d des Michael-Ende-Gymnasiums boten gestern einen Rikscha-Service für den guten Zweck an.

Ein Hauch Asien in der St. Töniser Fußgängerzone: Schüler der Klasse 6d des Michael-Ende-Gymnasiums boten gestern einen Rikscha-Service für den guten Zweck an.

Foto: Wolfgang Kaiser

Arno Sikora muss kräftig in die Pedale treten. Schließlich bringt so eine Rikscha schon einiges an Eigengewicht mit und dann ist da ja noch der Fahrgast. Aber am Ende ist die Spendenkasse gut gefüllt und das ist es, was zählt.

Mit originellen Ideen und teilweise in auffälligen Gewändern gekleidet, machten gestern einige Schüler des Michael-Ende-Gymnasiums in der St. Töniser Fußgängerzone auf Projekte in Bangladesch aufmerksam.

Hauptinitiator der Aktionen ist die Klasse 6d, deren Lehrerin Eva Manke vor zwei Jahren in Bangladesch war, um sich vom Sinn und Zweck der Projekte zu überzeugen. Unterstützt werden die Sechsklässler von Oberstufenschülern wie Arno Sikora und Oskar Heinke, die Passanten anbieten, sie bis zum nächsten Geschäft oder, wie im Fall von Grundschulleiter Michael Amdohr, zur Arbeitsstelle zu fahren.

"In Banglasch fahren auch viele Rikschas", weiß die elfjährige Teresa Döring. Sie steht zusammen mit Piet Leuchten in der Fußgängerzone, verteilt Informationsbroschüren und sammelt Geld. "18 Cent reichen aus, um eine vierköpfige Familie einen Tag lag zu ernähren", informiert der zwölfjährige Piet.

Während einige Passanten abwinken, zücken andere breitwillig das Portemonnaie und werfen ihr Kleingeld in die Spendendose. Erna Daniels fühlt sich mehr von dem Stand angezogen, an dem die 6d "Paradiesobst", mit Schokolade überzogene Äpfel, Bananen, Trauben und Erdbeeren verkauft.

"Ich finde es gut, dass die Kinder sich für andere einsetzen", sagt die Seniorin aus Vorst, "es gibt leider so viele Kinder, die hungern." Auch im nahe liegenden Supermarkt sind die Sechsklässler aktiv. Dort bieten sie an, gegen eine kleine Spende beim Einpacken der Einkaufstasche behilflich zu sein, was mancher Kunde gerne annimmt. Und auch einige Geschäftsleute unterstützen die Aktion mit Spenden.

Aber nicht nur die 6d setzt sich für bessere Lebensbedingungen in Bangladesch ein. Auch die anderen gut 500 Schüler des Tönisvorster Gymnasiums sind aktiv.

Bei einem zehn Kilometer langen Sponsorenlauf entlang der ehemaligen Schluff-Trasse sammeln sie Geld. Für die Klassen 5 bis 7 gilt es dabei, zwei besondere Aufgaben zu bewältigen: Einen Ring mit dem Stock zu rollen und einen Schriftzug in bangladeschischen Schriftzeichen zu puzzeln. Die erfolgreichste Klasse bekommt einen Ausflug geschenkt. Das gesammelte Geld der Gymnasiasten in der Innenstadt und beim Sponsorenlauf wird dem Verein Netz zur Verfügung gestellt.

Der Verein hilft den ärmsten Familien auf den Schwemmland-Inseln im Fluss Teesta beim Aufbau von Selbsthilfestrukturen, gibt Startkapital für den Kauf einer Rikscha oder Kuh und bietet Schulungen an. Außerdem wollen die Schüler einen Teil des Geldes der bangladeschischen Menschenrechtsorganisation zukommen lassen, die sich für eine gerechtere Rechtssprechung einsetzt. Frage des Tages

(WS03)
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