Stadt Willich Mehr Asylbewerber und kein höherer Zuschuss

Stadt Willich · Die Willicher Verwaltung erwartet, dass das Land NRW mehr Asylbewerber in der Stadt unterbringen wird als bislang. Im dritten Quartal seien "deutliche Signifikanzen zu erkennen", heißt es im Bericht der Geschäftsbereichsleiterin Susanne Kamp, der jetzt im Sozialausschuss vorgestellt wurde.

Das liege unter anderem daran, dass seit einigen Monaten die Grenzen zum ehemaligen Jugoslawien geöffnet sind: "Rund 75 Prozent der zugewiesenen Asylbewerber kommen aus dem Gebiet". Es zeichne sich jedoch ab, dass die Menschen nahezu komplett wieder abgeschoben werden müssen. Wie schnell das geschieht, sei noch nicht abzusehen, so die Verwaltung.

Um die Flüchtlinge unterzubringen, baut die Stadt auch Gemeinschaftsräume in der Asylbewerber-Unterkunft Anrath um — der Einzigen, die die Stadt hat. Den neuen Zustrom müsse die Stadt "mit Lösungen, die es noch nicht gibt", bewältigen, sagt Kamp. Laut Quartalsbericht lebten in Willich zum Stichtag 154 Menschen, die einen Asylantrag gestellt haben. Als Unterbringungsmöglichkeit dienen neben dem Anrather Haus die Obdachlosenunterkünfte auf der Koch- und der Lerchenfeldstraße.

Einhellig stimmte der Ausschuss zudem für folgenden Verwaltungsvorschlag: Die Stadt erhöht den Zuschuss an die Arbeitsgemeinschaft Wohlfahrtsverbände nicht. Grund sind die angespannte Haushaltslage und die Sparvorgaben des Kämmerers. Die Arbeitsgemeinschaft hatte um eine Erhöhung des derzeitigen Zuschusses von 6400 Euro gebeten. Die Verbände benötigten das Geld, um Bedürftige zu unterstützen.

Die Stadt hatte bis 2008 mehr Geld an die Verbände gezahlt, nämlich 12 800 Euro. Dann war die Summe um 50 Prozent gekürzt worden. Dieses solle zurückgenommen und eine Erhöhung vorgenommen werden, erklärte die Arbeitsgemeinschaft. Beides habe dazu geführt, dass die Verbände effektiv nur noch etwa 36 Prozent dessen leisten, was sie im Jahr 2001 geleistet haben.

(djm)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort