Willich Pferde-Virus in Willich ausgebrochen

Willich · In Willich-Anrath ist ein Pferd an der Seuche "infektiöse Anämie" erkrankt. Das Veterinäramt errichtete einen Sperrbezirk um den betroffenen Reiterhof im Kreis Viersen. Das erkrankte Pferd musste getötet werden.

 In Willich ist ein Fall von infektiöser Blutarmut aufgetreten. Erkrankte Pferde müssen getötet werden.

In Willich ist ein Fall von infektiöser Blutarmut aufgetreten. Erkrankte Pferde müssen getötet werden.

Foto: Isabella Raupold

Bei der Seuche handelt es sich um eine Viruserkrankung, die vor allem durch blutsaugende Insekten übertragen wird. "Das Pferd muss nach Tierseuchengesetz getötet werden, die Krankheit ist anzeigepflichtig. Rund um den Reiterhof muss ein Sperrbezirk eingerichtet werden", sagt Dr. Helmut Theißen, Leiter des Veterinäramtes Kreis Viersen.

Um eine Ausbreitung der Seuche zu vermeiden, müssen Halter von Einhufern innerhalb dieser Ein-Kilometer-Sperrbezirks-Grenze ihre Bestände unverzüglich melden. Das Veterinäramt hat Blutproben von den übrigen Pferden im Ausbruchsbestand genommen. Die Analyse findet im Untersuchungsamt Münster statt. Das Ergebnis wird Anfang nächster Woche erwartet.

Keine Gefahr für Menschen

Für Menschen besteht keine Gefahr, die Viruserkrankung befällt nur Pferde, Esel, Maultiere und Zebras. Für diese endet sie allerdings meist tödlich. Ausgelöst wird die Anämie durch ein Virus, das weltweit verbreitet ist. Übertragen wird das Virus vor allem durch Bremsen. Ansteckungen durch Mücken und Fliegen sind weniger wahrscheinlich. Die Übertragung kann aber auch von Pferd zu Pferd über Körperflüssigkeiten erfolgen.

Tierärzte empfehlen daher, Sattelzeug und Bürsten nicht für mehrere Tiere parallel zu gebrauchen. Das Virus kann jedoch über Nasenausfluss und Speichel erkrankter Tiere übertragen werden. Auch Geräte von Hufschmieden und Tierärzten wie etwa Nasenbremsen müssen vor erneutem Gebrauch desinfiziert werden.

Die Erkrankung eines Tieres ist erst bis zu drei Wochen nach der Infektion über Antikörper nachweisbar. Infektiöse Blutarmut erkennt der Pferdehalter beispielsweise daran, dass das Tier Futter verweigert, Fieber bis zu 41 Grad bekommt, plötzliche Leistungseinbrüche hat oder die Schleimhäute gelb werden. Ein Indiz ist außerdem, wenn punktförmige Blutungen in den Schleimhäuten auftreten, zum Beispiel unter der Zunge. Eine Infektion kann auch ohne Krankheitsanzeichen ablaufen. Therapie oder Impfung sind nicht möglich.

Tiere müssen getötet werden

Tiere, bei denen das Virus entdeckt wird, müssen getötet werden. Eine Therapie für die Erkrankung gibt es nicht, Behandlungsversuche sind in Deutschland und Europa nicht zulässig. Der letzte Fall von infektiöser Blutarmut in NRW liegt zwei Jahre zurück und war im Kreis Mettmann. Der Ursprung der Erkrankung liegt in Sumpfgebieten, vorwiegend USA, Kanada, Südafrika und Nordaustralien.

(ape/top)
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