Tönisvorst So sehen Eltern die neue Schule

Tönisvorst · Eltern von Grundschülern aus Tönisvorst kamen jetzt zusammen, um ihre Vorstellungen von der neuen Sekundarschule in Tönisvorst zu formulieren. Sie soll im Sommer nächsten Jahres ihren Betrieb aufnehmen.

Wie soll sie sein, die Schule, in der ein Kind sich wohl fühlt? Welche Unterrichtsmethoden sollen angewandt, welche Schwerpunkte gesetzt werden? "Seien Sie kreativ! Bringen Sie Ihre Ideen ein! Helfen Sie mit, die neue Schule zu gestalten", forderte Ursula Manthey, Konrektorin der Hauptschule Kirchenfeld, die Eltern auf. Etwa 50 Mütter und Väter von Grundschülern der Klassen 1 bis 3 hatten sich im Forum Corneliusfeld versammelt, um bei einem Workshop ihre Vorstellungen von der neuen Sekundarschule einzubringen, die im Sommer 2013 in Tönisvorst eröffnet werden soll.

Teamentwickler Dr. Elmar Philipp verteilte Fragen, die den Gedankenfluss der Eltern anregen sollten. Nach zweieinhalb Stunden hingen 21 Plakate an den Wänden. Aufgeteilt in sieben Gruppen hatten die Eltern ihre Wünsche formuliert. Allen gemein: die Forderung nach kleinen Klassen. "Wünschen können wir viel", meinte dazu eine Mutter, "wenn das Land 25 Kinder als Mindestzahl vorgibt, sich aber 93 Kinder anmelden, hat die Schule drei Klassen mit 31 Kindern." Dennoch begrüßten die meisten Eltern es, nach ihrer Meinung gefragt worden zu sein. "Der Elternwillen entscheidet mit", sagte etwa Kassandra Werkes-Mahadevan, "ich hoffe, das war nur der Auftakt zu weiteren Elternworkshops und ich hoffe sehr, die Ideen fließen wirklich in das Konzept der Schule ein."

Ein weiteres Thema, das vielen Eltern wichtig war, heißt Inklusion, also gemeinsamer Unterricht von behinderten und nichtbehinderten Kindern. "Wenn das professionell angegangen wird, kann die gesamte Klasse davon profitieren", war Angela Krumpen überzeugt. Kleinere Klassen, die im Team mit Sonderpädagogen unterrichtet werden, seien dann möglich, sagte die Mutter aus Vorst. Getragen von diesem Geist wurde auch ein Leitmotiv für die Tönisvorster Sekundarschule gefunden: "Gemeinsam stark werden". Überhaupt wurde deutlich, dass Eltern gerne mehr Einblick in den Schulalltag ihrer Kinder hätten und durchaus bereit sind, sich als Lesepaten, beim Anlegen eines Schulgartens und Ähnlichem aktiv einzubringen.

"Wir werden Ihre Ideen und Wünsche mitnehmen in den Arbeitskreis", versicherte Bürgermeister Thomas Goßen, der außerdem zusagte, dass der Elternworkshop erst der Beginn einer Zusammenarbeit mit den Eltern sein soll. Im nächsten Schritt folgen Informationsveranstaltungen zum neuen Schulsystem an allen vier Grundschulen. Außerdem wird es eine Elternbefragung geben. Noch vor der Sommerpause soll der Rat das Konzept beschließen. Zeit für eventuelle Nachbesserungen bliebe noch genug. Erst im Oktober will die Stadt den Antrag für die neue Schule bei der Bezirksregierung stellen.

(WS03)
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