Düsseldorf/Berlin 156 "Osmanen-Rocker" in NRW

Düsseldorf/Berlin · Bei einer Razzia wurden Waffen, Drogen und Datenträger sichergestellt.

Der Schwerpunkt der gestrigen Razzia gegen die "Osmanen Germania" lag in NRW, wo unter Federführung des Polizeipräsidiums Essen 41 Räumlichkeiten durchsucht wurden - unter anderem in Wuppertal, Köln, Gladbeck und Radevormwald. Bei den meisten Objekten soll es sich laut Sicherheitskreisen um Wohnungen gehandelt haben, in denen Mitglieder der Gruppierung wohnen. Sichergestellt wurden Waffen, Drogen und Datenträger wie Computer und Handys.

Die Gruppierung steht nach Einschätzung des NRW-Innenministeriums in Verbindung zur türkischen Regierungspartei AKP, und ihr werden Kontakte zum türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nachgesagt. Beim Landeskriminalamt NRW werden die als Box-Club getarnten "Osmanen Germania" im Lagebild "Rockerkriminalität" geführt, das unserer Redaktion vorliegt. Darin heißt es, dass die Gruppierung über eine sehr ähnliche Aufbaustruktur verfüge wie die sogenannten Outlaw-Motorcycle-Gangs (OMCG) wie Bandidos und Hells Angels. Demnach haben die "Osmanen" in NRW 156 Mitglieder (Stand Januar 2018) und zwölf Chapter (Vereinsheime). Ein Teil der Mitglieder soll von den Bandidos und den Hells Angels übergelaufen sein, hieß es aus Sicherheitskreisen. In der Regel handelt es sich um türkischstämmige Personen.

"Wir beobachten die Szene sehr genau und lassen uns von diesen Organisationen nicht blenden", sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). Reul hatte zuletzt dem Düsseldorfer Landtag berichtet, dass sich die Aktivitäten der "Osmanen" gegen die in Deutschland verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK, linksextremistische Türken und die Gülen-Bewegung richte.

(RP)
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