Kamen 28-Jähriger ist Chef der Grünen

Kamen · Beim NRW-Landesparteitag in Kamen wählten die Delegierten Felix Banaszak.

"Klima schützen, Kohle stoppen" rufen die Delegierten von der Bühne. Die Grünen sind sich nach ihrer Aussprache einig: "Unser Alleinstellungsmerkmal: Wir kämpfen für den Braunkohleausstieg", fasst Landesvorsitzende Mona Neubaur zusammen.

Beim NRW-Landesparteitag der Grünen am Samstag in Kamen machte die Partei nicht nur deutlich, wie sie sich verändern will, sie teilte auch aus. Kritik musste unter anderem die schwarz-gelbe Landesregierung einstecken, die aus Sicht der Grünen "versprochen, gebrochen" habe. Wichtiger Punkt auf der Tagesordnung: Die Wahl des neuen Co-Landesvorsitzenden. Sven Lehmann gab seinen Posten nach acht Jahren ab. Er wechselt in den Bundestag. Zu Irritationen kam es, als sich während des Parteitages ein dritter Kandidat für Lehmanns Posten bewarb. Der 27-jährige Student Felix Naumann ließ sich neben den schon bekannten Kandidaten Felix Banaszak und Wolfgang Rettich aufstellen. Naumann, der ehemalige Landesvorsitzende der Partei Bündnis Grundeinkommen (BGE), ist seit Dezember Mitglied der Partei und laut seines Kreisverbandes Düsseldorf dort unbekannt. Bei der Abstimmung erhielt er keine Stimme. Von den 267 Stimmen bekam Banaszak 151 (56,6 Prozent) und Rettich 109 (40,8 Prozent). Während Rettich in seiner Bewerbungsrede Kritik durchschimmern ließ, griff Banaszak die Themen auf, die die Partei schon länger beschäftigen. Doch auch der 28-Jährige, der zuvor Sprecher des Grünen-Kreisverbandes Duisburg war, fordert eine "strukturelle Erneuerung".

Die Mehrheit der Delegierten stimmte für eine Verkleinerung des Landesvorstandes. Der soll von 20 auf acht Mitglieder schrumpfen. Die Partei erhofft sich, dass der Vorstand so schneller Entscheidungen treffen kann. Beim nächsten Parteitag im Juni soll die Satzungsänderung verabschiedet werden. Zudem soll ein Gremium zur Vernetzung geschaffen werden.

(eler)
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