Viele Helfer kommen aus der Region 3000 Feuerwehrleute aus NRW helfen an der Elbe

Erwitte/Düsseldorf · Etwa 3000 Feuerleute aus NRW helfen derzeit in den Hochwassergebieten in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Darunter sind auch viele Einsatzkräfte aus der Region.

Hochwasserbilder vom Juni 2013: Deichbruch in Sachsen-Anhalt
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"Wir erleben eine große Welle der Hilfsbereitschaft in den Feuerwehren unseres Landes. Viele Feuerwehren, die noch nicht in den Hochwassergebieten arbeiten, bieten sich an und wollen helfen", berichtet Stephan Neuhoff, Direktor der Berufsfeuerwehr Köln und stellvertretender Vorsitzender des Verbandes der Feuerwehren in NRW.

Umspannwerk wird gesichert

Insgesamt 650 Feuerwehrleute aus Düsseldorf und der Umgebung helfen so derzeit in Magdebug. Gemeinsam mit 400 Soldaten und 140 Helfern des technischen Hilfswerk sichern sie ein vom Wasser bedrohtes Umspannwerk im Industriehafen. Vort Ort sind auch Feuerwehrleute aus Duisburg, dem Kreis Kleve und dem Kreis Wesel. Außerdem im Einsatz: 32 Feuerwehrmänner aus Remscheid und zahlreiche Retter aus Solingen.

Schon am späten Samstagabend hatten sich Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Krefeld, Mönchengladbach und dem Kreis Viersen gesammelt, um beim Schutz der durch dass Elbehochwasser im Raum Magdeburg gefährdeten Deiche und bei der Evakuierung von betroffenen Personen zu helfen.

Zurzeit sind außerdem 300 Polizisten aus NRW auf dem Weg nach Dresden. Ab Dienstagmorgen sollen sie die Einsatzkräfte in Sachsen unterstützen.

Seit Mitte vergangener Woche haben sich nach Angaben der Landesregierung rund 10.000 Helfer aus Nordrhein-Westfalen am Kampf gegen die Fluten von Donau und Elbe beteiligt. Neben Feuerwehrleuten seien darunter Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks und anderer Hilfsdienste sowie die Wasserrettungszüge der DLRG.

Feuerwehrleute aus Soest dürfen nicht in Aken helfen

Nicht dabei sind 29 Feuerwehrleute aus Erwitte (Kreis Soest). Sie wollten in ihrer Partnerstadt Aken in Sachsen-Anhalt bei der Deichsicherung an der Elbe helfen. Kurz vor dem Start am frühen Sonntagmorgen sei die Gruppe vom Innenministerium und dem Arnsberger Regierungspräsidenten ausgebremst worden, sagte Erwittes Bürgermeister Peter Wessel (CDU) am Montag. "Wir können doch nicht nur bei Schönwetter Städtepartnerschaft machen, und dann saufen die ab und wir dürfen nicht helfen", zeigte er sich empört.

Wessel hatte seinem Amtskollegen in Aken schon Mitte vergangener Woche Hilfe angeboten. Am Samstagabend sei dann der Hilferuf gekommen. Die 29 Feuerwehr-Leute sollten mit einigen nicht dringend notwendigen Fahrzeugen nach Sachsen-Anhalt. "Die hatten Urlaub genommen und Verpflegung für zwei Wochen in einem Anhänger", sagte Wessel. "Sie waren völlig fassungslos und frustriert."

Es sei wichtig, dass die Hilfe koordiniert ablaufe und nicht jeder aufs Geratewohl losfahre, sagte ein Sprecher des Düsseldorfer Innenministeriums. Die Krisenstäbe müssten den Überblick behalten, damit die Hilfe da ankomme, wo sie am Nötigsten sei. Die Helfer aus dem Regierungsbezirk Arnsberg, darunter auch die Feuerwehrleute aus Erwitte, seien für Einsätze in Niedersachsen vorgesehen. Auch der Feuerwehr-Verband appellierte an die Feuerwehren, ausschließlich nach den Einsatzaufträgen des Landes auszurücken. Dieses Verfahren sei eingeübt und funktioniere gut.

Der CDU-Landtagsabgeordnete Werner Lohn bezeichnete den Vorfall als "Schlag ins Gesicht" für alle Hilfsbereiten. Der FDP-Abgeordnete Marc Lürbke meinte, unbürokratische Hilfe zwischen Partnerstädten müsse möglich sein. Die Opposition hat Jäger aufgefordert, im Innenausschuss des Landtags über den Vorfall zu berichten.

(lnw/anch)
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