Düsseldorf 45 Prozent mehr rechte Straftaten als vor zwei Jahren

Düsseldorf · Die Zahl der rechtsmotivierten Straftaten in Nordrhein-Westfalen hat abermals zugenommen. Das berichtet die Funke Mediengruppe, der eine neue Statistik des NRW-Innenministeriums vorliegt. Auf Anfrage unserer Redaktion bestätigte ein Sprecher des Innenministerium die Zahlen. Demnach gab es im vergangenen Jahr in NRW 4700 rechte Straftaten, dabei handelt es sich um Hakenkreuz-Schmierereien, das Zeigen des Hitlergrußes und in 381 Fällen um Gewaltdelikte. Im Vergleich zu 2015 ist der Anstieg mit knapp 260 Taten zwar nicht sehr hoch, doch waren es 2014 noch knapp 3300 Straftaten. Damit ist innerhalb von zwei Jahren ein Anstieg von 45 Prozent zu verzeichnen.

Wurden bislang in Dortmund die meisten rechts motivierten Verbrechen verzeichnet (2015 waren es 424, im vergangenen Jahr 308), führt nun Köln die Statistik mit 455 Delikten an. 2015 waren es noch 291. Laut des NRW-Innenministeriums, ist der Anstieg in Köln besonders auf die Demonstration der "Pegida"-Bewegung im Januar 2016 zurückzuführen. Allein dort seien 209 Straftaten verzeichnet worden.

Bundesweit werden für das vergangene Jahr 970 rechtsmotivierte Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte verzeichnet, 484 davon ereigneten sich in NRW. 75 Prozent dieser Täter sind zuvor nicht polizeilich aufgefallen und sind kein Teil der rechtsextremen Szene.

Ein hoher Anstieg der rechten Kriminalität ist auch in Duisburg zu beobachten: Dort gab es 2015 noch 175 Straftaten, 2016 waren es 332. Zurückgegangen ist die Zahl der rechten Verbrechen in Düsseldorf (von 258 auf 182), Wuppertal (von 276 auf 168) und Essen (von 177 auf 153). Die Pegida-Bewegung versuche in Duisburg ihren Aufmarschort zu etablieren, während sie sich aus Düsseldorf zurückziehe, sagt Alexander Häusler, Rechtsextremismus-Forscher an der Hochschule Düsseldorf.

(kess/ubg)
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