Krefeld 79-jähriger Krefelder in seiner Wohnung ermordet

Krefeld · Ein 79-jähriger Rentner ist in Krefeld Opfer eines Raubmordes geworden. Der Mann ist tot in seiner Wohnung in einem Mietshaus aufgefunden worden. Er war an Armen und Beinen gefesselt sowie geknebelt. Die Obduktion ergab als Todesursache ein gewaltsames Ersticken. Da das Portemonnaie des Mannes fehlt und die Wohnung offenbar durchsucht worden war, geht die Polizei von einem Raub aus und nicht von anderen Motiven für die Gewalttat. Dennoch wirft der Fall Rätsel auf: Der Mann bekam eine kleine Rente. Wie ein sichtlich in ärmlichen Verhältnissen lebender Mann zum Ziel einer brutalen Mordtat werden konnte, ist den Ermittlern noch schleierhaft. Bislang ist davon auszugehen, dass der Mann für eine minimale Beute sterben musste.

Offenbar hat die Polizei eine heiße Spur zu den Tätern: Zeugen haben berichtet, dass der Mann in den vergangenen Tagen von Kontakten und einem anstehenden Besuch von zwei Frauen gesprochen habe. Da er ansonsten eher zurückgezogen lebte und wenig Kontakte hatte, war dies ungewöhnlich. Über den Hintergrund des Besuches ließ die Polizei nichts verlauten. Dass es sich um Prostituierte gehandelt haben könnte, gilt aber als ausgeschlossen.

Die Polizei hat den Mann am Mittwochabend aufgefunden. Zuvor hatte sich der Vermieter an die Polizei gewendet. Er wiederum war von einem mit dem 79-Jährigen befreundeten Ehepaar alarmiert worden. Die beiden waren besorgt, weil sie tagelang nichts von dem Rentner gehört hatten. Die Polizei ließ noch am Abend die Wohnung von einem Schlüsseldienst öffnen und fand die Leiche.

Ob außer einer Geldbörse noch etwas entwendet wurde, ist noch unklar. In der Wohnung des Mannes fanden sich relativ viele Sammelstücke, die aber nach ersten Erkenntnissen keine wertvollen Antiquitäten, sondern eher wertlose Trödelschätzchen sind. Bekannt ist, dass der Mann oft auf Trödelmärkten unterwegs war. Nachbarn zeigten sich entsetzt über die Tat. In dem Mietshaus wohnen acht Parteien, die meisten seit vielen Jahren. Die Nachbarschaft wird als intakt, der Rentner als freundlich und hilfsbereit beschrieben. Er hat regelmäßig das Kind einer Bekannten aus der nahegelegenen Schule abgeholt - die Mutter war es, die sich Sorgen machte, nachdem er tagelang nichts von sich hat hören lassen.

(vo)
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