Leverkusen/Köln A 1: Autofahrer missachten Schranke und fordern Geld

Leverkusen/Köln · In den Lkw-Sperren vor der maroden Leverkusener Rheinbrücke kommt es nach Angaben des Landesbetriebs Straßen NRW zunehmend zu Problemen mit Pkw. Und zwar mit solchen, "die die rote Ampel missachten und dann die Schranke aufs Dach kriegen", berichtet ein Sprecher des Landesbetriebs.

Das passiert, wenn Autos durch die rund 300 Meter lange Sperranlage fahren und ihnen ein zu schwerer Lkw in die Fahrbahnverengung folgt. Dann schaltet die Ampel auf Rot, auch wenn sich noch Fahrzeuge vor dem Lastwagen in der Spur befinden. Um nicht warten zu müssen, geben einige Autofahrer Gas in der Hoffnung, noch unter der sich senkenden Schranke hindurchzukommen.

Das gelingt jedoch nicht immer. Die Folgen: ein Schaden an der Schranke, am Auto - oder an beidem. "Die Autofahrer rufen dann bei uns an und fragen, wer ihnen den Schaden am Wagen bezahlt", berichtet der Sprecher von straßen NRW. Antwort: der Fahrer selbst. "Denn er ist ja bei Rot gefahren. Das können wir auch durch die Videokameras überprüfen." Entstehe ein Schaden an der Schranke, erstatte der Anlagenhersteller Anzeige gegen den Fahrer. Zwei bis drei Dutzend solcher Fälle verzeichne man seit Inbetriebnahme der Schrankenanlagen an der Autobahn 1.

Rund 15.000 Lastwagen landeten seit Ende September in einer der vier Sperren vor der Leverkusener Brücke. Darüber hinaus liegen dem Landesbetrieb 29 Fälle vor, in denen Lkw-Fahrer trotz der Schranken die Brücke querten. Nach dem Willen von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) sollen Lkw-Fahrer, die eine Brückensperrung vorsätzlich missachten, künftig mit einer Geldbuße von 700 Euro und einem Fahrverbot von drei Monaten bestraft werden. Der neue Bußgeldtatbestand sei im Rahmen der laufenden Novelle der Straßenverkehrs-Ordnung auf den Weg gebracht worden, teilt das Bundesverkehrsministerium mit.

(sug)
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