Düsseldorf Ahaus als Atommüll-Lager denkbar

Düsseldorf · Als Vorsichtsmaßnahme kommt die Einlagerung in Ahaus wieder ins Gespräch.

Wo der Atommüll aus dem Forschungsreaktor Jülich landen soll, ist auch kurz vor Jahresende weiter nicht entschieden. Das Forschungszentrum (FZ) will nun aber als "reine Vorsichtsmaßnahme" auch die Voraussetzungen für Transport und Einlagerung im Zwischenlager Ahaus schaffen. Ein FZ-Sprecher sagte, es gebe keinen neuen Sachstand, und es bleibe auch dabei, dass der schnellste Weg zur Räumung des Jülicher Zwischenlagers eine Rückführung der Brennelemente in die USA wäre. Ob das geht, wird erst nach Abschluss der Umweltverträglichkeitsprüfung in den USA im Frühjahr 2015 klar sein. Zur "Risikominimierung" sollten auch die Voraussetzungen für Ahaus als "Plan B" geschaffen werden.

Das NRW-Wirtschaftsministerium hatte als atomrechtliche Aufsichtsbehörde angeordnet, das Lager in Jülich unverzüglich zu räumen, weil es nicht als erdbebensicher gilt. Fristgerecht hatte das FZ bis Ende September ein Konzept zur Entfernung der strahlenden Kernbrennstoffe - gelagert in 152 Castor-Behältern - vorgelegt. Die schnellste Option ist FZ-Sprecher Jörg Kriewel zufolge ein Abtransport in die USA. An dieser Einschätzung habe sich nichts geändert. Falls eine Entscheidung für diesen umstrittenen Transport in die USA fallen sollte, prüft der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) eine Klage. Die Organisation sieht einen Verstoß gegen deutsches und europäisches Atomrecht.

Weil offen sei, wie die US-Entscheidung ausfalle, habe das FZ die Gesellschaft für Nuklear-Service beauftragt, die Genehmigungsaufträge für eine Einlagerung in Ahaus wieder aufzunehmen.

(dpa)
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