Alle NRW-Artikel vom 24. Januar 2003
Rück- und Ausblick zugleich

NGZ-Sportlerwahl:Rück- und Ausblick zugleich

Die NGZ-Sportlerwahl feiert Jubiläum: Zum 25. Mal sind Leserinnen und Leser der Neuß-Grevenbroicher Zeitung aufgerufen, die "Sportler des Jahres" zu küren. Zur Wahl stehen zehn Sportlerinnen, zehn Sportler und zehn Mannschaften, die im Jahre 2002 in besonderer Weise auf sich aufmerksam gemacht haben - durch Leistung und Erfolge, aber auch durch Ausstrahlung und Auftreten.

Eine Auswahl ohne Proporz

Programm soll bis Mitte März stehenEine Auswahl ohne Proporz

Das könnte doch gerne zur Gewohnheit werden: Jedes Jahr ein Theaterfestival, bei dem im RLT die besten Stücke des Landes gezeigt werden. 2002 waren es die vom Erwachsenen-Spielplan, in diesem Jahr sind es die für Kinder und Jugendliche. Mit dem Ende des sehr erfolgreichen 21. NRW-Theatertreffens im vergangenen Juni bekam das Team des Landestheaters sofort auch den Auftrag, 2003 das 19. Kinder- und Jugendtheatertreffen NRW auszurichten - auch wenn das für Neusser Bühne leider bedeutete, sich erneut nicht an einem Bestentreffen beteiligen zu können. Von Nikolaus Heidelbach entworfen: das Signet des Kinder- und Jugendtheatertreffens NRW. Foto: RLT

Neue Räume am gewohnten Ort

Atelier am SiloNeue Räume am gewohnten Ort

Ziemlich genau seit zehn Jahre lebt und arbeitet die Künstlerin Margarethe Nowak in ihrem Atelier am Silo in der Nähe der Eppinghover Mühle. Jetzt ist sie umgezogen - und zwar ganz genau zwei Treppen höher. Auf der ersten Etage hat sie nun ein lichtes, freundliches Atelier eingerichtet, das so groß ist, dass es auch gleichzeitig für Ausstellungen genutzt werden kann. Ihre neuen Räume in der zweiten Etage des Ateliers am Silo bieten jetzt auch die Möglichkeit, Ausstellungen mit einem Gastkünstler zu organisieren: Margarthe Nowak. Foto: Woitschützke -->

Aus dem Bauch

Mone Hoevers Performance "Erinnerungen an heute"Aus dem Bauch

Am Anfang ist Stille und Dunkelheit. Einzig die Umrisse des kleinen Waldgeistes Tantar - auf dem Boden vor der einzigen Lichtquelle kauernd - sind zu erkennen. Er steht mit dem Rücken zum Publikum, reckt sich ein wenig unsicher, rauft sich die wilden roten Haare und stößt zaghafte Laute aus. Dann spannt sich sein Körper, er schnellt in die Höhe, stampft mit den Füßen fest auf. Dann ist wieder Dunkelheit. Und Stille. Ein energievolles Wesen: Tantar (Mone Hoever). Foto: L. Berns -->

Die Junge NGZ verlost fünf mal "Schule total"

Die Junge NGZ verlost fünf mal "Schule total"

Wer jetzt schon absehen kann, dass in Mathe die nächste Klausur unter schlechten Vorzeichen steht oder Versetzung am Schuljahresende wenig wahrscheinlich ist, sollte bei unserer Verlosung mitmachen.

Sven West im Nordbad Neuss

Gratiskonzert am SonntagSven West im Nordbad Neuss

Sven West, das Ausnahmetalent der deutschen Showindustrie mit der facettenreichen Stimme, steht am Sonntag mit seiner Band auf der Bühne im Neusser Nordbad. Der gebürtige Grevenbroicher spielt ab 15 Uhr bei freiem Eintritt für einen guten Zweck, nämlich im Rahmen der Aktion "Für Dich - Gemeinsam gegen Leukämie".

Schule total: 18 Programme für gute Noten

Tipp:Schule total: 18 Programme für gute Noten

Für wen gibt es nicht irgendeinen Bereich in der Schule, mit dem er oder sie Probleme hat? Die Menge der Genies ist relativ eingeschränkt, und so müssen die meisten "Normalsterblichen" damit leben, dass sie in einigen Fächern härtere Nüsse zu knacken haben. Neben den Schulbüchern und Nachhilfestunden wird schon seit Jahren verstärkt auch zu Lernprogrammen gegriffen.

Offene Türen mit Party und Live-Musik

Jugendtreff St. JosefOffene Türen mit Party und Live-Musik

Für einen Jugendtreff sind offene Türen ja eigentlich nichts besonderes - schließlich ist es Tagesgeschäft, der jugendlichen Klientel als Anlaufstelle zur Verfügung zu stehen. Die Jugendfreizeitstätte St. Josef in Grevenbroich, An St. Josef 4, lädt am Samstag trotzdem zum speziellen Tag der Offenen Tür und nutzt die Möglichkeit, von 14 bis 18 Uhr mit einem Tag voll Action und besonderen Angeboten das Programm, die Ziele und Schwerpunkte der Einrichtung vorzustellen.

Auch Aushilfsjobs im sonnigen Süden zu haben

Auf der BOOT ist so manches Schnäppchen zu machenAuch Aushilfsjobs im sonnigen Süden zu haben

"Im Westen nichts Neues" mag sich so mancher Aussteller und Wassersportfreund aus anderen Regionen der Republik gedacht haben. Tatsächlich zeigt sich die BOOT im Jahr 2003 arm an wirklichen Innovationen. Auch dem konstant im Schwinden begriffenen Geldbeutel-Inhalt der meisten Kunden erweisen die Aussteller ihre Referenz: Vorbei scheinen die Zeiten von aufgereihten bunten Windsurf-Segeln aller Größen und gestapelten Pressluftflaschen für die Unterwasser-Klientel.

Politiker sammelt Hinweise im Internet

Fall Nina Dreisbach:Politiker sammelt Hinweise im Internet

Der Tod der jungen Polizistin Nina Dreisbach vor vier Jahren lässt ihn nicht ruhen: Horst Engel, innenpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion hat im Internet ein Forum eröffnet, das sich mit dem Fall der Polizistin befasst, die sich, so die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft, 1999 mit der Dienstwaffe selbst erschossen hat.

Agne für einen Wettbewerb

Kulturausschuss Haus Meer:Agne für einen Wettbewerb

Ob Haupt-, Finanz- oder Planungsausschuss - Haus Meer ist immer eine Debatte wert. Nun hatten sich die Politiker im Kulturausschuss an der Nutzung des Areals "festgebissen". Der Erste Beigeordnete Michael Nowack berichtete in der Sitzung über die Gespräche mit dem Eigentümer und der Denkmalbehörde Brauweiler.

Familie Henk ist Anlass für grimmigen Humor

Thalia Theater feiert gelungene PremiereFamilie Henk ist Anlass für grimmigen Humor

Bedrohliche Musik wabert durch die Aula des Gymnasiums und kapuzenverhüllte Gestalten schleichen durch die Reihen. Schon vor Beginn von "Schau nicht unters Rosenbeet", der neuesten Inszenierung des Thalia Theaters Korschenbroich wird klar: Der Zuschauer kann sich auf einen schaurig-schönen Abend gefasst machen. In der Tat geht es in der Thrillergroteske des britischen Autors Norman Robbins nicht eben zimperlich zu. Schwarzer Humor dominierte am Donnerstag beim Premieren-Abend des Korschenbroicher Thalia Theaters in der Aula des Gymnasiums: Die Thalianer überzeugten mit "Schau nicht unters Rosenbeet". Heute und morgen heißt es erneut "Bühne frei" für den mörderischen Familienkrieg. ---->

NGZ-Telefonaktion: Hochbegabte Kinder

Telefonaktion am Dienstag von 17 bis 19 UhrNGZ-Telefonaktion: Hochbegabte Kinder

Auf dem Zeugnis stehen fast nur "Einser", die Hausaufgaben sind im Handumdrehen erledigt, der Schüler ist Klassenkameraden im Wissen um Jahre voraus. Doch ist mein Kind hochbegabt? Und wenn, wie kann ich seine Begabung gezielt fördern? Diese Fragen stellen sich viele Eltern. Nicht nur schlechte, sondern auch besonders begabte Schüler sollten individuell gefördert, gefordert werden.

Den Menschen geholfen

Deutsches Rotes Kreuz ehrte verdiente BlutspenderDen Menschen geholfen

"Blutspenden bedeutet, Menschen zu helfen, die krank sind oder zum Beispiel bei Unfällen oder Operationen Blut verloren haben. Sie brauchen das Blut dringend. Blutspenden heißt immer: Menschenleben retten." Diese eindringlichen Worte von Ursula Schmidt vom Roten Kreuz in Dormagen und Bürgermeister Reinhard Hauschild galten Menschen, die diese Hilfe in vorbildlicher Weise geleistet haben.

Gespräch mit den Patienten suchen

Ärzte belastet von der geplanten NullrundeGespräch mit den Patienten suchen

Von einem Streik wie in Teilen Nordrhein-Westfalens sind die Dormagener niedergelassenen Ärzte weit entfernt. Dennoch fühlen auch sie sich übermäßig belastet von der geplanten Nullrunde für die Praxen. "Das bedeutet unter dem Strich ein erheblicher Verlust für die Praxen, die diese nicht mehr hinnehmen können", sagt Dr. Norbert Sijben, Vorsitzender des Gesundheitsforums Dormagen und Vorstandsmitglied des Praxisnetzes. Dr. Norbert Sijben, Vorsitzender des Gesundheitsforums Dormagen und Vorstandsmitglied des Praxisnetzes.

Neuer Plan mit mehr Spielmöglichkeiten

Viele Nievenheimer kamen in den PlanungsausschussNeuer Plan mit mehr Spielmöglichkeiten

Der Platz wurde knapp im Sitzungssaal des Technischen Rathauses: Rund 60 Bürger waren zur Sitzung des Planungs-, Bau- und Umweltausschusses gekommen, allein 30 Jungen und Mädchen aus Nievenheim hockten in der Mitte des Raumes und damit inmitten der Debatte.

Nur Sprung vom Mofa rettete jungen Mann

Mofafahrer entkam Zusammenprall mit KehrmaschineNur Sprung vom Mofa rettete jungen Mann

Glück im Unglück hatte ein Grevenbroicher, der Freitagmorgen um 7.20 Uhr mit seinem Mofa auf der Grubenrandstraße von Jüchen in Richtung Otzenrath unterwegs war. Nur durch einen Sprung von seinem Fahrzeug konnte er sich vor einer rückwärtsfahrenden Kehrmaschine in Sicherheit bringen. Der 36-Jährige kam mit einem Schrecken davon.

Züge werden umgeleitet

Entgleisung verändert den FahrplanZüge werden umgeleitet

Freitagmorgen entgleisten im Bahnhof Rommerskirchen die letzten sieben Wagen eines Güterzuges, der auf der Fahrt von Holland nach Gremberg war. Fünf Wagen, beladen mit Stahlblechrollen stürzten um, zwei leere Wagen entgleisten. Die Folge: Bis heute, 14 Uhr, bleibt die Bahnstrecke zwischen Köln und Grevenbroich gespert.

Kooperation ist geplatzt

Hülchrather KulturtreffKooperation ist geplatzt

Nachdem sich der Grevenbroicher Kulturausschuss schon vor einiger Zeit entschlossen hatte, mit dem Mönchengladbacher Galeristen Hubertus Wunschik die ehemalige Synagoge in Hülchrath für Verkaufsausstellungen zu nutzen (die NGZ berichtete), hat sich die Situation inzwischen verändert.

Saufende Zwerge auf dem Tellerlein

Ausstellung zum Thema KindheitSaufende Zwerge auf dem Tellerlein

Es hat sicher schon umfassendere Ausstellungen zum Thema Kindheit gegeben, aber wahrscheinlich kaum eine, die bei ihren Besucher so schnell so viele Erinnerungen wach gerufen hat: Katzentisch und Kinderstuhl, Zwerge auf der Suppenschüssel und der "Melitta-Schnellfilter für die kleine Hausfrau" Die Welt mit Kinderaugen sehen: Museumsleiterin Helene Blum-Spicker (rechts) und ihre Stellvertreterin Angelika Riemann am gedeckten Tisch, vergrößert im Maßstab zwei zu eins. NGZ-Foto: H. Jazyk

Staatsanwalt eröffnet Ermittlungsverfahren

Vorwurf des Betruges gegen Mitglied der SGKStaatsanwalt eröffnet Ermittlungsverfahren

Bislang hatte die Staatsanwaltschaft Düsseldorf nur "genauer hingeschaut", seit gestern gibt es bei der Justizbehörde ein offizielles Ermittlungsverfahren gegen ein Mitglied der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK) im Rhein-Kreis Neuss.

Entscheidung im Stadtrat

Wahl von GravemannEntscheidung im Stadtrat

Über die Zukunft von Stadtkämmerer Klaus Gravemann wird in der nächsten Ratssitzung am 15. Februar entschieden. Die CDU-Fraktion wird zu diesem Termin einen Antrag einbringen, bei dem es um die Wahl Gravemanns beziehungsweise die Ausschreibung der Stelle gehen soll.

Festnahme geglückt

Großeinsatz der PolizeiFestnahme geglückt

Auf Autos mit auswärtigen Kennzeichen hatten es die 56 Polizisten besonders abgesehen, die am Donnerstag in den Wohngebieten potenzielle Einbrecher aufstöbern wollten. Zur Festnahme von Wohnungseinbrechern führte die Aktion zwar nicht, heißt es im Polizeibericht, aber Wohnungseinbrüche gab es an diesem Tag in der Stadt auch nicht.

38-Jähriger sitzt in Haft

Einbrüche aufgeklärt38-Jähriger sitzt in Haft

Der Haftrichter hat für einen 38 Jahre alten Neusser Untersuchungshaft angeordnet. Dieser steht in dem Verdacht, gemeinsam mit einem 32- und einem 36-jährigen Neusser in den zurückliegenden Monaten viele Einbrüche in Geschäfte und Gaststätten verübt zu haben.

Friedhöfe bald nur noch Wiesen?

Friedhofsgebühren sollen nicht weiter steigenFriedhöfe bald nur noch Wiesen?

In 20 bis 30 Jahren sind unsere Friedhöfe nur noch Wiesen auf denen irgendwo bestattet wird. Von diesem Szenario ist Georg Broich, Bestatter in Neuss, fest überzeugt. Nahrung bekommt sein Pessimismus mit jeder neuen Erhöhung der Friedhofsgebühren, denn je mehr die Kosten steigen, desto schmaler wird für viele die Bandbreite ihrer Wahlmöglichkeiten. Familiengruft oder Reihen-Einzelgrab: diese Frage stellt sich schon jetzt oft gar nicht mehr.

Antworten auf Bürgerfragen

Partei-TermineAntworten auf Bürgerfragen

Antworten auf Bürgerfragen gibt's am Montag (27.) von der Korschenbroicher SPD-Ratsfraktion. Vize-Bürgermeister Albert Richter ist dann von 17.30 bis 18.30 Uhr im Korschenbroicher Parteibüro, Steinstraße 4, für ratsuchende Bürger aus dem Stadtgebiet zu erreichen.

Tommy Emmanuel, komm bald wieder!

Australier begeisterte Gitarrenfans im ForumTommy Emmanuel, komm bald wieder!

Wer dabei war, durfte froh sein und, wie der Künstler zurecht hoffte, ein wenig "uplifted" nach Hause gehen. Wer nicht da war, der bekommt möglicherweise eine zweite Chance. Der australische Ausnahmegitarrist Tommy Emmanuel gastierte erstmals im Albert-Einstein Forum. Machten den Abend im Albert-Einstein-Forum zu einem Erlebnis: Tommy Emmanuel, ein Zauberer nicht nur auf den Saiten seiner Gitarre, und das einheimische Duo "Who's That Girl". ---->

Bombenopfer verlässt Notunterkunft

Familie Malzkorn zieht umBombenopfer verlässt Notunterkunft

Eine Bombennacht im Zweiten Weltkrieg: Flugzeuge der Alliierten werfen ihre tödliche Last über Grevenbroich ab. Auch das Heim der Familie Malzkorn wird getroffen. Vater Paul, Mutter Käthi und Tochter Katharina verlieren ihr Zuhause. Doch sie finden schon bald ein neues Heim in einer kleinen, gerade mal 70 Quadratmeter großen Notunterkunft. Vorübergehend? Nein!

Es war ein langer Weg bis nach Birmingham

"Jüdisches Leben in Neuss" (II)Es war ein langer Weg bis nach Birmingham

Der Duden macht es kurz und bündig: "Galanteriewaren, Plural, veraltet für Schmuck- und Kurzwaren." Mit solchen Galanteriewaren und Spielzeug dazu machte sich der jüdische Händler Max Müller in ganz Neuss einen Namen. Heute würde man sagen, sein Laden hatte eine 1a-Lage: Markt 1 lautet die Anschrift des Eckhauses gegenüber dem Rathaus, in dem Müller zahlreiche Kunden bediente. Das Kaufmannsidyll endete mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Gegensätze Neusser Geschichte: In der Mitte das Rathaus, an dem Hakenkreuz-Fahnen hängen, und ganz links das Eckhaus, in dem Max Müller seine Spiel- und Galanteriewaren verkaufte. NGZ-Repros (2): A. Woitschützke

Dank an Herbergseltern hatte böse Folgen

„Jüdisches Leben in Neuss“ (VIII)Dank an Herbergseltern hatte böse Folgen

Die große Fahrt hatte böse Folgen für den jungen Neusser Paul Winter: Mit seinem Freund Günther Menko vom Jüdischen Pfadfinderbund machte sich der 19-Jährige 1936 auf nach Antwerpen. "Wir danken den Herbergseltern für die herzliche Aufnahme, die an den alten Herbergsgeist in den deutschen Jugendherbergen erinnert", schrieben die Jugendlichen nach ihrem Aufenthalt ins Gästebuch des "Jesuitenhofs". Ein Bild aus dunkler werdenden Tagen: Thekla Winter mit ihren Kindern Erich, Hilde, Paul und Grete sowie Schwiegersohn Heinz Fuchs im Garten ihres Hauses an der Drususallee. Die Aufnahme wurde 1936 gemacht. Wenig später wanderte ein Großteil der Neusser Familie in die Vereinigten Staaten aus. NGZ-Repro: A. Woitschützke

Die Synagoge soll ein Schmuckstück werden

Gründung der jüdischen Gemeinde in NeussDie Synagoge soll ein Schmuckstück werden

Er stammt aus der Ukraine und hat sich in Neuss schon bestens eingelebt. "Wir fühlen uns als Mitteleuropäer", sagt Alexander Bederov. Er ist Vorsitzender der Komitees, das die Gründung einer jüdischen Gemeinde in der Quirinusstadt vorbereitet, und hat viel vor. "Die Synagoge soll ein Schmuckstück werden", sagt er und berichtet von den Plänen, im ehemaligen Theaterkomplex an der Drususallee ein jüdisches Gemeindezentrum zu errichten. "Vor dem Krieg haben die Juden Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft in Deutschland sehr positiv beeinflusst, und wir sind bereit, wieder solch ein Teil der Gesellschaft zu werden": Alexander Bederov leitet das Komitee, das die Gründung der jüdischen Gemeinde in Neuss vorbereitet. NGZ-Foto: A. Woitschützke

Wir müssen unsere Rabbiner importieren

Situation und Perspektiven jüdischer GemeindenWir müssen unsere Rabbiner importieren

Die Integration der jüdischen Zuwanderer aus dem Osten Europas hängt auch wesentlich von der Aufnahmebereitschaft der deutschen Bevölkerung ab. Diese Meinung vertrat Herbert Rubinstein am Dienstagabend in der Volkshochschule (VHS) Neuss. Er sprach auf Einladung von VHS-Leiterin Christel Voß-Goldstein über "Situation und Perspektiven des jüdischen Gemeindelebens in der Region heute". Jüdisches Leben in Neuss und Umgebung stand im Mittelpunkt, als Volkshochschulleiterin Christel Voß-Goldstein Herbert Rubinstein vom Gemeindeverband Nordrhein begrüßte. NGZ-Foto: A. Woitschützke

Hier lässt sich viel Modellhaftes entdecken

Professor Stefan RohrbacherHier lässt sich viel Modellhaftes entdecken

Stefan Rohrbacher nennt's beim Namen: "Ich habe niemals in Neuss gelebt, habe hier keinerlei familiäre Bindungen, und trotzdem fühle ich mich dieser Stadt und der Geschichte ihrer jüdischen Minderheit sehr verbunden. Man kann sich halt auch über Jahre hinweg für einen Ort interessieren ohne den Hintergrund einer persönlichen Beziehung." "Es war der Zufall, der mich nach Neuss geführt hat": Professor Stefan Rohrbacher. NGZ-Foto: A. Woitschützke

Büffeln im alten Scheibenhaus der Schützen

"Jüdisches Leben in Neuss" (IV)Büffeln im alten Scheibenhaus der Schützen

David Levi war ein Mann von Tat und Ansehen. 1845 in Erdmannsrode geboren und verheiratet mit Helene Moses, legte er am jüdischen Lehrerseminar zu Hannover seine Prüfung ab und unterrichtete anschließend in einem Waisenhaus in Paderborn, ehe er 1873 nach Neuss kam. 40 Jahre lang sollte Levi in der Quirinusstadt als Pädagoge und geistliches Oberhaupt der jüdischen Gemeinde tätig sein. Er wohnte an der Michaelstraße und bezog als Lehrer und Prediger ein Jahresgehalt von genau 1.250 Reichsmark. Jüdische Schüler - hier mit Kantor Benno Nussbaum - prägten das Leben in Neuss lange Zeit.

Der Traum vom Glück in Brüssel zerbarst

„Jüdisches Leben in Neuss“ (VI)Der Traum vom Glück in Brüssel zerbarst

Sie war jung und optimistisch, sie wollte nicht glauben, dass es keine Zukunft für sie gab, und sie starb mit 26 Jahren qualvoll in einem Gaswagen. Nur wenige Schicksale jüdischer Frauen aus Neuss sind so detailliert bekannt wie das der Helga Neuburg von der Nordkanalallee. "Sie war ein lebhaftes Mädchen, das schnell Freundschaften schloss", heißt es in der Dokumentation "Neusser Frauen in Geschichte und Gegenwart", die vom Stadtarchiv veröffentlicht worden ist. Kurzes Glück: Helga Neuburg (unten rechts) beim Karneval der Neusser jüdischen Gemeinde im Jahr 1927. Die junge Frau war den Wirren den Dritten Reichs später fast schutzlos ausgeliefert, geriet mit den damaligen Machthabern in Konflikt, verlor ihre Zuversicht nicht, starb aber schon mit 26 Jahren auf qualvolle Weise. NGZ-Repro: A. Woitschützke

Wortgewandte Händler und zahlreiche Intellektuelle

„Jüdisches Leben in Neuss“ (VII)Wortgewandte Händler und zahlreiche Intellektuelle

Im Neusser Handels- und Intelligenzblatt stand es schwarz auf weiß: "Meine neuen Waaren von der Frankfurter Ostermesse sind eingetroffen. . . Ich empfehle dem verehrten Publikum insbesondere eine sehr schöne Auswahl in Mousseline laine, Kattun, Orleans, Jaconets, französischen und Wiener Umhängetüchern (und) weißen Waaren zu billigsten, aber festen Preisen." Herzfeld & Söhne: So sah die Fabrik der Neusser Industriellenfamilie im benachbarten Düsseldorf aus. NGZ-Repro: A. Woitschützke

Geld für die Synagoge

Umbau kann beginnenGeld für die Synagoge

Dem Umbau des alten Landestheaters an der Drususallee in eine jüdische Synagoge steht offenbar nichts mehr im Weg. Das berichtete die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen gestern Nachmittag. Landesbauminister Michael Vesper hatte ihr mitgeteilt, "dass die Maßnahme auf Vorschlag der Bezirksregierung Düsseldorf ins Stadterneuerungsprogramm 2003 aufgenommen wird".

Gefillte Fisch und in Honig getauchte Äpfel

Die Juden aus Neuss feierten ihr NeujahrsfestGefillte Fisch und in Honig getauchte Äpfel

Das jüdische Leben in Neuss erwacht. Wenn es noch eines letzten Beweises für diese These bedurft hätte, dann lieferte ihn jetzt Rosch Haschana, das Neujahrsfest, das die Juden in der Alten Schmiede am Rathaus feierten. Sie begrüßten das jüdische Jahr 5763 gemeinsam mit Paul Spiegel, dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, und Herbert Rubinstein, dem Leiter des Gemeindeverbands in Nordrhein-Westfalen. Kam zum jüdischen Neujahrsfest in die Alte Schmiede in Neuss: Paul Spiegel.

Ich möchte den Weg zu den Herzen finden

Lehrerin Anna DrosnerIch möchte den Weg zu den Herzen finden

Der inzwischen in Neuss ansässige jüdische Künstler Juri Dobrovinski hat gerade vier Plakate gemalt. Sie zeigen die Menora, den siebenarmigen Leuchter, "Magen David", den Davidstern, das Licht des Channuka-Festes sowie Thora, Kerzen, Brot und Wein, die Symbole für den Sabbat. Die Werke hängen im Caritashaus "International" an der Salzstraße, wo Anna Drosner Unterricht der besonderen Art hält. "Die Männer und Frauen erzählen ihre Lebensgeschichten, und jüdische Lebensgeschichten sind goldene Schätze": Anna Drosner unterrichtet die Neuzuwanderer im Caritashaus an der Salzstraße. NGZ-Foto: A. Woitschützke

"Integration hat mit Mentalität zu tun und endet nicht schon mit dem Job"

Alexander Umanski ist der erste und einzige Neusser im jüdischen Gemeinderat"Integration hat mit Mentalität zu tun und endet nicht schon mit dem Job"

Alexander Umanski weiß es aus eigener Erfahrung: "Integration hat mit Mentalität zu tun, mit Gewohnheit, und sie endet nicht schon mit Job, Pass und Sprache." Der aus St. Petersburg stammende Diplom-Ingenieur ist gerade als erster und einziger Neusser in den Rat der jüdischen Gemeinde in Düsseldorf gewählt worden, zu der die 500 Juden an Rhein und Erft (noch) gehören. Der aus Russland stammende Ingenieur Alexander Umanski ist auf der Furth längst heimisch geworden. Er wurde soeben als erster und einziger Neusser in den Rat der jüdischen Gemeinde in Düsseldorf gewählt. NGZ-Foto: A. Woitschützke

Wir glauben an ein und denselben Gott

"Das Judentum aus christlicher Sicht"Wir glauben an ein und denselben Gott

"Wir glauben an ein und denselben Gott. Der Gott Israels ist der Vater Jesu Christi" — auf diesen Nenner brachte Dr. Frank-Lothar Hossfeld das Thema "Das Judentum aus christlicher Sicht". Der Professor für Alttestamentarische Wissenschaft an der Universität Bonn war am Mittwoch zu Gast beim "Stadtdekanatsabend" im Erzbischöflichen Collegium Marianum. "Wandel in den christlich-jüdischen Beziehungen": von links Stadtdechant Koenig, Professor Hossfeld und Hans-Dieter Schröder. NGZ-Foto: A. Woitschützke

Kaufhaus Alsberg galt als neues Wahrzeichen der Stadt

„Jüdisches Leben in Neuss“ (V)Kaufhaus Alsberg galt als neues Wahrzeichen der Stadt

Die großen Zeitungsanzeigen ließen 1928 keinen Zweifel daran: Das Kaufhaus Alsberg galt als "Das jüngste Wahrzeichen der Stadt Neuss". Gleich neben Münsterkirche und Obertor, Rathaus und Zeughaus siedelten die Erbauer und ihre Grafiker den Komplex des jüdischen Kaufmanns Gustav Josephs ein. "Neußer Gewerbefleiß schuf dies Meisterwerk", so stand auf der Werbung zu lesen. Das neue Angebot fand denn auch großen Anklang in der Bürgerschaft. "Das jüngste Wahrzeichen der Stadt Neuss": Mit dieser Anzeige warb das große Kaufhaus Alsberg 1928 für seine Eröffnung. NGZ-Repros: A. Woitschützke

Halbe Stadt war zur Goldhochzeit gekommen

"Jüdisches Leben in Neuss"Halbe Stadt war zur Goldhochzeit gekommen

Auf dem jüdischen Friedhof am Glehner Weg liegt ein Mann begraben, der ein Stück Neusser Wirtschaftsgeschichte geschrieben hat: Es ist Nathan Simons, "ein rechtschaffender und aufrechter Mann, der sich der Armen erbarmte, sichere Zuflucht der Elenden und Wohltäter seiner Gemeinde (war)", wie die hebräische Grabinschrift verkündet. Simons erblickte 1798 in Fliesteden im heutigen Erftkreis das Licht der Welt, war im Grevenbroicher Raum als kleiner Getreidehändler tätig und sollte zu einem der angesehensten Neusser werden. Ein Stück Neusser Wirtschaftsgeschichte: Robert Simons, ein Nachfahre des großen Unternehmers Nathan Simons, als Automobilist vor der Mühle an der Friedrichstraße. Diese Aufnahme gehört dem Stadtarchiv und stammt vermutlich aus dem Jahr 1902. NGZ-Repro: A. Woitschützke

"Wir gehen jetzt einer neuen Ära entgegen"

Bau einer Synagoge in Neuss"Wir gehen jetzt einer neuen Ära entgegen"

Michael N. Szentei-Heise brachte es gestern auf den Punkt: "Wir gehen jetzt einer neuen Ära entgegen." Der Verwaltungsdirektor der jüdischen Gemeinde in Düsseldorf erwartet in diesen Tagen das grüne Licht für den 2,5-Millionen-Euro-Zuschuss zum Bau einer Synagoge im ehemaligen Landestheater an der Drususallee in Neuss. Die Synagoge der jüdischen Gemeinde an der Zietenstraße in Düsseldorf ist auch für die Juden aus dem Kreis Neuss der Mittelpunkt des geistlichen Lebens. Ab dem nächsten Jahr ist die Reise über den Rhein nicht mehr nötig. Der Zuschuss zum Bau eines jüdischen Gotteshauses im alten Neusser Theater wird in diesen Tagen erwartet. NGZ-Foto: L. Berns

Letzte Ruhestätte unter dem Davidstern

Jüdischer Friedhof: Ein Stück heimischer KulturgeschichteLetzte Ruhestätte unter dem Davidstern

"Ihr sonniges Gemüt strahlt uns als dauernder Leitstern", so steht auf dem Grabstein der 1911 verstorbenen Josefine Simons zu lesen. Die Neusserin fand ihre letzte Ruhe auf dem jüdischen Friedhof am Glehner Weg. 150 Gräber zählt die 2 350 Quadratmeter große Grünanlage, die dem Landesverband jüdischer Gemeinden gehört und die von der Stadt Neuss gepflegt wird — "in Amtshilfe", wie Jürgen Kley und Hans- Joachim Schröter sagen. Jürgen Kley (links) und Hans-Joachim Schröter vom Grünflächenamt haben einen Lageplan von der Ruhestätte. NGZ-Fotos: A. Woitschützke

Beten unter einer großen Kippa

Neusser Synagoge: "Dezent, nicht protzig" bauenBeten unter einer großen Kippa

"Dezent, nicht protzig" will er "an dieser städtebaulich herausragenden Stelle" bauen: Avi Spievak, Architekt und Geschäftsführer beim renommierten Düsseldorfer Büro Rhode, Kellermann, Wawrowsky (RKW), hat den Wettbewerb um die Planung der neuen Synagoge im alten Landestheater gewonnen und sich eine Menge vorgenommen. Die Synagoge wird das Herzstück des jüdischen Gemeindezentrums.

Brückenschlag über Religionsgrenzen hinweg

Neusser Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit gegründetBrückenschlag über Religionsgrenzen hinweg

Neuss arbeitet am friedlichen Brückenschlag über Religionsgrenzen hinweg. 50 Gläubige gründeten am Dienstagabend im Zeughaus eine Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, die als gemeinnütziger Verein arbeiten soll. Der Vorstand unterschrieb die Gründungsurkunde der christlich-jüdischen Gesellschaft: stehend von links Michael Riedl, Hermann Schenck, Karla Fraerich, Ute Hildebrand, Jochen Koenig, Ernst-Horst Goldammer und Willi Jansen; sitzend von links Jörg Hübner, Alexander Bederov, Angelika Quiring-Perl und Michael N. Szentei-Heise. NGZ-Foto: A. Woitschützke

"Nur prima Qualität" im Geschäft

"Jüdisches Leben in Neuss" (III)"Nur prima Qualität" im Geschäft

Das Vieh-Commissionsgeschäft David Mayer, Niederwallstraße 6, ging mit großflächigen Zeitungsanzeigen in die Öffentlichkeit: Er erhalte "wöchentlich einen grossen Transport oberländischer Arbeits- und Mastochsen jeglicher Race, schwertragende und frischmelkige Kühe sowie Rinder und Zuchttiere", warb der jüdische Kaufmann und versprach seinen Kunden "Nur prima Qualität". In diesem Gebäude an der Münsterstraße in Neuss betrieb die jüdische Familie Salm eine Metzgerei. Der Beruf galt bei den Juden als begehrt, weil er nicht mit dem Eintritt in eine christliche Zunft verbunden war. NGZ-Repros (2): A. Woitschützke

"Anknüpfen an das, was 1933 zerstört wurde"

Gründung einer Neusser Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit rückt näher"Anknüpfen an das, was 1933 zerstört wurde"

In Neuss zeichnet sich eine breite Bewegung von Christen und Juden ab, die aufeinander zugehen wollen. Trotz eines sonnigen Frühlingsabends und der Fernsehübertragung des Fußball-Finales mit deutscher Beteiligung war am Mittwoch im evangelischen Gemeindezentrum an der Einsteinstraße kein einziger Stuhl mehr frei, als die erste Versammlung zur Vorbereitung einer Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Szene ging. Im alten Landestheater an der Drususallee soll eine Synagoge eingerichtet werden. Sie ist der Anlass, in Neuss eine Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit zu gründen. NGZ-Foto: A. Woitschützke

Da gehen das Alte und das Neue Testament

"Jüdisches Leben in Neuss" (I)Da gehen das Alte und das Neue Testament

Das "Neußer Kreis-, Handelsund Intelligenzblatt" brachte es auf den Punkt: "Die festliche Einweihung des repräsentativen Gotteshauses unter der Teilnahme der Honoratioren der Stadt war ihnen (den Juden) das deutliche Zeichen für den Grad der allgemeinen Anerkennung und Achtung, die man sich erworben hatte, und für den neuen, nahezu gleichberechtigten Status neben den christlichen Konfessionen, der zumindest auf lokaler Ebene bereits erreicht. . . schien." So sah um 1930 das Portal der Synagoge an der Promenadenstraße aus. Nächstes Jahr soll ein neues jüdisches Gotteshaus im ehemaligen Rheinischen Landestheater an der Drususallee errichtet werden. NGZ-Repros (2): A. Woitschützke

Mord durch einen unbekannten Dritten?

Zweifel an neuem Gutachten im Fall Nina DreisbachMord durch einen unbekannten Dritten?

Ihr Tod liegt vier Jahre zurück und sorgt dennoch immer wieder für Schlagzeilen: Nina Dreisbach, damals 20 Jahre alte Polizistin in der Ausbildung, starb am 2. Februar 1999 in ihrer Wohnung in Meerbusch. Todesursache: Kopfschuss mit der eigenen Dienstwaffe. Mord oder Selbstmord? Diese Frage beschäftigte bereits in den Jahren 2000 und 2001 die Gerichte. Jetzt werden die Akten erneut studiert, das Landeskriminalamt (LKA) prüft noch einmal den Hergang der Ereignisse.

Ort der Trauer am pflegeleichten Grab

Anonyme Gräber sind häufig nur eine NotlösungOrt der Trauer am pflegeleichten Grab

Keine Blumenschalen und Sträucher, nur eine einfache, Grabplatte zeugt von einem verstorbenen Menschen: Zwei so genannte "pflegeleichte Gräber" gibt es auf dem Dormagener Friedhof bereits. Mit der neuen Beisetzungsform will die Stadt eine Lücke schließen, den Interessen der Angehörigen besser Rechnung tragen. Norbert Schleimer vom städtischen Tiefbauamt erläutert die pflegeleichten Grabstellen. NGZ-Foto: H. Jazyk