Rhein-Kreis NeussFehlstart für Markert
Das sollte wohl ein starkes Signal sein: Die Rede ist nicht von der - weil nur noch vom halben Kreistag abgestimmten - verpatzten Resolution gegen die Gabriel-Pläne, durch die Zehntausende im Braunkohlerevier ihre Jobs gefährdet sehen, sondern vom Muskelspiel des Oppositionsbündnisses, das morgen Hans Christian Markert (Grüne) zum Landratskandidaten machen will. Rohrkrepierer, Eigentor, Schuss ins Knie - angesichts des in mehrfacher Hinsicht peinlichen Auftritts weiß man gar nicht, wofür man sich entscheiden soll. Der Versuch, vom eigenen, durch die Gabriel-Pläne angreifbaren Antrag zur Wirtschaftspolitik abzulenken, war durchsichtig, der Vorwurf an die CDU, mit Geschäftsordnungstricks zu arbeiten, angesichts der überstrapazierten "persönlichen Erklärungen" der Opposition kaum tragfähig. Der Versuch, mit dem Verweis auf den Flugzeugabsturz in den Alpen zu punkten, war nur schwer zu ertragen. Wer sich profilieren will, muss kämpfen, nicht beleidigt abmarschieren. Natürlich sind auch Petrauschke, CDU und FDP im Wahlkampfmodus - hat irgendwer anderes erwartet? Dann bitte, kreuzt die Klingen, zeigt, wer die besseren Argumente hat! Klar, das ist mühsam, wenn man nicht die Mehrheit hat. Das allerdings kommt in Demokratien vor. Jammern über Geschäftsordnungstricks , die jede Mehrheitsfraktion beherrscht, hilft nicht. Den Bergleuten und Kraftwerkern, die um ihre Jobs fürchten, schon gar nicht. Frank Kirschstein