An(ge)dachtUnter Gottes Schutz
Die Bibel erzählt von Schicksalen. Nicht wenige davon würden wir heute "Flüchtlingsschicksale" nennen. In diesen Tagen ist häufig von Flüchtlingsschicksalen zu lesen: in Zeitungen, den Aufrufen der Politiker, Appellen der Flüchtlingshilfe. Dabei wusste schon die Bibel, dass die Gründe verschieden sein können, die Menschen zur Flucht zwingen: Abraham und Sara etwa waren 'Wirtschaftsflüchtlinge'; sie flohen vor einer Hungersnot. Jakob verließ die Heimat, weil er es sich mit seiner Familie verscherzt hatte. David wurde zu einer unbequemen Konkurrenz. Und den Propheten Mose suchten die Ägypter wegen Mordes. Auch er floh. Die Menschen der Bibel flohen nicht gerne in fremde Länder. Nicht anders ist es mit den Flüchtlingen, die heute zu uns kommen. Wer flieht, der lässt immer Wertvolles zurück: Den Ort, an dem man geboren wurde, an dem man Laufen und Sprechen gelernt hat. Den Ort auch, an dem die eigenen Vorfahren begraben sind. Niemand flieht gerne. Flüchtlinge zählten schon immer zu den Schwächsten der Schwachen. Darum sagt die Bibel auch ausdrücklich, dass die Flüchtlinge unter Gottes Schutz stehen. Und so gibt es auch hoffnungsvolle Nachrichten: Meldungen von vielen Ratingern, die fremden Menschen helfen wollen mit Rat und Tat. Berichte über die Arbeit der Beamten in der Verwaltung, die vor großen Herausforderungen stehen und nicht aufgeben. Artikel von Journalisten, die helfen, dass wir die Fliehenden und Notleidenden nicht vergessen. Mitteilungen von Kirchengemeinden, die Flüchtlinge aufnehmen und sich um sie kümmern. Und Jesus Christus? Der Sohn Gottes, der als Säugling vor Gewalt und Verfolgung hatte fliehen müssen? Er spricht: "Ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan."