Mönchengladbach/Düsseldorf Attacke gegen Favre-Freund - Prozess

Mönchengladbach/Düsseldorf · Ein Freund von Fußballtrainer Lucien Favre sitzt seit dem Angriff im Rollstuhl.

Zweieinhalb Jahre nach einem folgenschweren Schlag, durch den ein Freund des Gladbacher Fußball-Trainers Lucien Favre schwer verletzt wurde, hat das Landgericht Düsseldorf gestern den Prozess gegen einen 28-Jährigen eröffnet. Er gab zu, im März 2012 auf dem Heimweg von einer Zechtour in der Altstadt von Mönchengladbach mit seiner damaligen Freundin zwei Passanten begegnet zu sein. Nach einem Wortwechsel wegen einer Zigarette habe einer der Fremden auf ihn einschlagen wollen. Per Ohrfeige habe er ihn niedergestreckt, den Heimweg mit der Partnerin dann fortgesetzt.

Der damalige Kontrahent (jetzt 64) stürzte auf den Kopf, lag mit Hirnschäden im Koma und ist nun ein Pflegefall. Das Opfer der Prügelei kann als Zeuge nicht aussagen. Der 64-Jährige erlitt schwere Brüche im Gesicht, einen offenen Schädelbruch, kann als Folge davon weder gut laufen, noch sich selbst waschen. Er ist auf einen Rollstuhl angewiesen. Das Opfer hatte auf Favres Einladung mit einer Gruppe Schweizer, der "Confrérie du Lausanne-Sport", das Bundesliga-Spiel von Borussia gegen Hoffenheim besucht. Lucien Favre wollte sich gestern zum Prozess nicht äußern. Ein Sprecher von Borussia Mönchengladbach sagte: "Wir verfolgen natürlich den Prozessverlauf und verurteilen nach wie vor den Vorfall aufs Schärfste."

Der Angeklagte behauptet, die Passanten hätten seiner damaligen Freundin auf dem Heimweg zwar eine Zigarette versprochen, dafür aber Sex verlangt. Als der Angeklagte den 64-Jährigen dafür zur Rede stellte, habe der ihn geschubst. Vor einem neuen Angriff des 64-Jährigen habe er ausgeholt, ihn mit einem Schlag der flachen Hand zu Fall gebracht. Das Opfer war in Begleitung eines 29-jährigen Landsmannes.

In der Altstadt soll sich der Angeklagte, der wegen Gewalttaten schon mehrfach bestraft wurde, später mit seinem Schlag gebrüstet haben. Zudem wird ihm in dem Prozess vorgeworfen, einen früheren Knastkumpan in Düsseldorf mit Pfefferspray attackiert und beraubt zu haben. Auch diese Tat leugnet er.

Das Gericht hat bisher sechs Verhandlungstermine bis Ende September eingeplant.

(wuk)
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