Düsseldorf Bessere Hilfe für Frauen bei Gewalt

Düsseldorf · Ein neuer "Aktionsplan" sieht die Ausweitung des Beratungsangebots vor.

Auf der tagesaktuellen Internet-Karte (www.frauen-info-netz.de) dominieren rote Haus-symbole. Das bedeutet: kaum freie Frauenhaus-Plätze im Großraum Düsseldorf. Allein in NRW gab es letztes Jahr 26.500 Strafanzeigen wegen häuslicher Gewalt. Darum - und auch wegen der Kölner Silversternacht - hat die Landesregierung jetzt den Aktionsplan "NRW schützt Frauen und Mädchen vor Gewalt" beschlossen. Er bündelt Angebote und weitet sie zum Teil aus.

So sollen geschundene Frauen nach ihrem Aufenthalt im Frauenhaus in externen Wohngruppen den Weg ins normale Leben zurückfinden. Emanzipationsministerin Barbara Steffens (Grüne) verwies darauf, dass das Land seit 2010 die Mittel zum Schutz der Frauen von elf auf jährlich 22 Millionen Euro verdoppelt habe. Damit würden landesweit 62 Frauenhäuser, 58 Beratungsstellen und 47 Fraueninitiativen gegen sexualisierte Gewalt gefördert. Frauen, denen Gewalt angetan worden sei, blieben im schlimmsten Fall ein Leben lang traumatisiert, so die Ministerin.

Sie will ein Konzept für ein flächendeckendes Angebot zur anonymen Spurensicherung nach Sexualstraftaten fördern und traumatisierten, von Gewalt betroffenen Flüchtlingsmädchen besser helfen. Birgit Hoffmann vom "Mädchenhaus Bielefeld beklagt, dass es in NRW nur fünf Beratungsstellen für Mädchen gebe. Das reiche nicht, zumal es für die Helferinnen schwierig sei, an diese Kinder heranzukommen. Martina Schmitz, Geschäftsführerin des Dachverbandes der autonomen Frauenberatungsstellen, lobt zwar wie die Ministerin das vorhandene Netz der Frauenhäuser, wünscht sich aber einen Ausbau.

Die Betreuung der Gewaltopfer sei wichtig, sagt sie, aber genauso wichtig sei die Prävention. Auch hier sieht der Aktionsplan laut Steffens Verbesserungen vor.

(hüw)
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