Blitzmarathon in NRW A1: Fahrer rast mit 200 km/h statt Tempo 100

Düsseldorf · Die Polizei in NRW macht am Donnerstag seit 6 Uhr beim europaweiten Blitzmarathon wieder Jagd auf Raser. Auf der A1 überholte ein Fahrer mit mehr als 200 km/h einen Videowagen der Polizei. Erlaubt war Tempo 100. Im vergangenen Jahr nahm das Land NRW 40 Millionen Euro an Verwarngeld ein. Wir zeigen, wo in der Region geblitzt wird.

Blitzmarathon 2015 in Mönchengladbach
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So läuft der Blitzmarathon 2015 in Mönchengladbach

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Beim ersten europaweiten Blitz-Marathon hat die Polizei in NRW am Donnerstagmorgen um 6 Uhr mit den Tempokontrollen begonnen. 2900 Polizisten und Mitarbeiter von Kommunen nehmen im ganzen Land Raser ins Visier. An 2600 Stellen werden Messstationen aufgebaut. Zum ersten Mal finden die Großkontrollen gleichzeitig in 22 europäischen Ländern statt. Für das Land NRW eine lohnende Aktion. Im vergangenen Jahr haben nicht nur extreme Raser, sondern auch kleinere Temposünder der Landeskasse 40 Millionen Euro beschert.

Auf der A 1 bei Nettersheim in der Eifel überholte ein 48-Jähriger mit seiner Sportcoupé mit hoher Geschwindigkeit ausgerechnet ein Videofahrzeug der Polizei. Die Messung ergab eine Höchstgeschwindigkeit von 204 km/h bei erlaubten 100 km/h. Die Entschuldigung des Fahrers: "Ich kam mit der Beschilderung nicht zurecht." Drei aufeinanderfolgende Schilder weisen allerdings an dieser Stelle auf die eschwindigkeitsbeschränkung hin. Den Mann erwartet ein Bußgeld in Höhe von 600 Euro, zwei Punkte in Flensburg und drei Monate Fahrverbot.

Blitzmarathon: Bilanz für den Rhein-Kreis Neuss
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Foto: Urs Lamm

Als einer der "schnellsten" Temposündern ging der Polizei ein Autofahrer bei Ratingen ins Netz. Statt Tempo 50 hatte er 89 Stundenkilometer auf dem Tacho, sagte eine Polizeisprecherin. Er muss nun mit einer Anzeige, einem Punkt in Flensburg und 120 Euro Bußgeld rechnen. An derselben Messstelle wurde ein Lastwagen-Fahrer unter Drogen aus dem Verkehr gezogen.

Den vorläufigen Raser-Rekord stellte ein Motorradfahrer aus Nottuln im Kreis Coesfeld am frühen Morgen auf. Er wurde mit 107 Stundenkilometern bei erlaubten 50 gemessen. Wie die Polizei mitteilte, muss er nun 240 Euro Strafe zahlen und bekommt einen Monat Fahrverbot sowie zwei Punkte in Flensburg.

Kontrolliert wurde unter anderem auch am Donnerstagmorgen auf der Aurinstraße in Neuss. Dort erwischten die Beamten neun Autofahrer. Im gesamten Rhein-Kreis-Neuss stellten die Beamten bei 7790 Fahrzeugen 184 Geschwindigkeitsvergehen fest. Das schwarze Schaf unter ihnen war ein 69-jähriger Mann aus Grevenbroich, der in seinem Auto mit Tempo 113 statt 70 über eine Landstraße jagte, wie die Polizei mitteilte.

Blitzmarathon in Düsseldorf 2015
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Foto: isf

In Düsseldorf hielten sich die meisten Fahrer an die Geschwindigkeiten. An den Kontrollstellen Tußmannstraße, Bergische Landstraße, Rennbahn und Grafenberger Allee fuhren insgesamt elf Fahrer zu schnell.

An den Kontrollstellen in Oberhausen verstieß nach Polizei-Angaben etwa jedes zwanzigste Fahrzeug gegen Tempolimits. Pech hatte ein Autofahrer, den die Polizei jeweils auf dem Hin- und Rückweg durch eine 30er-Zone mit mehr als 50 Stundenkilometer blitzte.

Eine einfache aber nachvollziehbare Ausrede hatte eine Autofahrerin in Kleve, die die Geschwindigkeit überschritten hatte: "Ich muss ganz dringend auf Toilette", erklärte sie den Beamten. In Mönchengladbach flüchtete ein Motorradfahrer, als er die Polizisten sah.

Wegen der Trauerfeier für die Opfer des Germanwings-Absturzes am Freitag im Kölner Dom endet die Aktion diesmal bereits um Mitternacht. "Wir wollen, dass der 17. April ganz als Tag der Trauer gilt und nicht von einem anderen Thema überlagert wird", sagte ein Sprecher des NRW-Innenministeriums.

Hier wird heute in der Region geblitzt:

(RP/ dpa)
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