Düsseldorf CDU: Rettungsdienst droht Ausbildungsnotstand

Düsseldorf · Die CDU-Landtagsfraktion warnt in einem Eilantrag an die Landesregierung vor einem massiven Personalengpass bei den Rettungsdiensten in den kommenden Jahren. In NRW herrsche ein beispielloser Ausbildungsnotstand, betonte der CDU-Landtagsabgeordnete Lutz Lienenkämper. Die Christdemokraten sehen den Grund dafür in dem seit Ende des vergangenen Jahres außer Kraft getretenen Rettungsassistentengesetz. Der Beginn neuer Ausbildungen im alten Berufsbild ist seitdem nicht mehr möglich - neu ausgebildet werden kann aber nicht.

Hintergrund ist, dass bereits seit dem 1. Januar 2014 bundesweit der Beruf und die Ausbildung des Notfallsanitäters (Notfallsanitätergesetz - NotSanG) neu geregelt wurde. Das Land NRW hat die neuen Richtlinien aber noch nicht vollständig umgesetzt, so dass junge Leute die Ausbildung zum Notfallsanitäter noch nicht beginnen können. Dabei ist das Interesse an dem neuen Berufsbild hoch. Bei den Kreisen und Städten stapeln sich seit Monaten die Bewerbungen für eine solche Ausbildung. Doch das Land, so der Vorwurf vieler Städte, habe noch nicht die Rahmenbedingungen für den neu strukturierten Ausbildungsgang geschaffen. Es fehlt auch an einer klaren Zuständigkeit, wer für die Ausbildung in den Kommunen genau verantwortlich ist. Der Landtag fordert die Landesregierung deshalb auf, bis zum März die fehlende Anpassung der Zuständigkeitsverordnung Heilberufe dem Landtag zur Beratung vorzulegen.

Im Gegensatz zum Rettungsassistenten soll die neu geschaffene Ausbildung zum Notfallsanitäter drei statt zwei Jahre dauern. Bis 2025 sollen, so der Plan der Landesregierung, dann alle bisherigen Rettungsassistenten durch Notfallsanitäter ersetzt worden sein. Die bisherigen 14 000 Rettungsassistenten sollen nachgeschult werden - allein das kostet Schätzungen zufolge rund 80 Millionen Euro. Wer diese Kosten übernehmen soll, ist ebenfalls noch nicht geklärt.

(RP)
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