Düsseldorf Der Winter-Frühling: Rasenmähen und Baumpflege im Januar

Düsseldorf · In den Vorgärten blühen die Schneeglöckchen, Vögel zwitschern fröhlich in den Bäumen, die schon die ersten Knospen treiben. Der Winter hält derzeit Winterschlaf, und die Natur spielt verrückt. Bei Temperaturen im zweistelligen Plusbereich werden die ersten Frühlingsboten sichtbar – und erfordern, dass bereits im Januar Gartenarbeit verrichtet wird.

In den Vorgärten blühen die Schneeglöckchen, Vögel zwitschern fröhlich in den Bäumen, die schon die ersten Knospen treiben. Der Winter hält derzeit Winterschlaf, und die Natur spielt verrückt. Bei Temperaturen im zweistelligen Plusbereich werden die ersten Frühlingsboten sichtbar — und erfordern, dass bereits im Januar Gartenarbeit verrichtet wird.

Profi-Gärtner empfehlen, jetzt den Rasen zu mähen. Das Gras ist in vielen Gärten bereits einige Zentimeter gewachsen. Anders als sonst im Januar kann das zarte Grün nicht kaputtgehen, weil es keinen Bodenfrost gibt. Schneiden darf man die Halme, solange es warm ist und sie wachsen — auch wenn das in der Regel nur bis Mitte Oktober der Fall ist. Experten raten allerdings, den Rasen nicht zu kurz zu schneiden. Blumentöpfe, die noch in Vließ eingehüllt sind, sollten davon befreit werden, denn sie schwitzen.

Auch bei den Obstbäumen sollte nun Hand angelegt werden. An frostfreien Tagen kann mit dem Schnitt begonnen werden, empfiehlt der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer in Bonn. Durch den Schnitt werden die Bäume angeregt, junge Äste zu bilden. Bei starkem Frost können hingegen in den offenen Wunden Holzschäden entstehen.

Für die Bäume sind die milden Temperaturen zu dieser Jahreszeit, man nennt sie eigentlich Winter, nicht gut zu verkraften. Sie können nicht abschalten, brauchen aber die Winterruhe, bevor sie im Frühjahr erwachen. Nun meint der Baum jedoch, es sei bereits so weit. Durch dieses Hin und Her würden Bäume geschwächt. Eine Folge könnte sein, dass sich Nadelbäume nicht gegen Schädlinge wehren könnten.

In den ersten acht Januar-Tagen war es laut Deutschem Wetterdienst in Nordrhein-Westfalen im Vergleich zum langjährigen Mittel fünf bis sechs Grad zu warm. "Auch heute wird es in NRW noch einmal frühlingshaft mit Temperaturen von zwölf bis 14 Grad", kündigt DWD-Meteorologe Marcus Beyer an. In den kommenden Tagen würden die Temperaturen zwar sinken: "Wir verlieren jeden Tag ein bis zwei Grad", erklärt Beyer. "Aber Winter sieht anders aus", betont Roland Vögtlin, Meteorologe bei Meteomedia — der Gefrierpunkt ist noch weit entfernt. Die Temperaturen werden einstellig, am Sonntag soll es sogar drei bis sechs Grad kühl werden. Am 13. und 14. Dezember hat es zum letzten Mal Minusgrade und Luftfrost gegeben, sagt Vögtlin, der den Winter noch nicht abschreibt. "Es gibt Parallelen zu 2013: Auch damals war der Januar sehr mild, und im Februar gab es Dauerfrost." Doch sei das Wetter in diesen Tagen schon extrem — auch weil der Dezember so frühlingshaft war. Weihnachten war es 2013 im Schnitt zehn Grad wärmer als an Ostern.

Die Liftbetreiber im Sauerland hoffen ab Sonntag auf Schnee. Beyer meint: "Es kann dort einige Flocken geben, aber im Flachland ist noch lange kein Schnee in Sicht."

(leb/mso)
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