Erkrath Deutschlands bekanntestes Feuerwehrauto

Erkrath · Der rosa Feuerwehrwagen aus Erkrath sorgt mittlerweile sogar europaweit für Schlagzeilen.

 Erkraths Feuerwehrchef Guido Vogt kam auf die Idee mit dem pinken Feuerwehrauto in der Badewanne. Die Bevölkerung findet den Wagen toll.

Erkraths Feuerwehrchef Guido Vogt kam auf die Idee mit dem pinken Feuerwehrauto in der Badewanne. Die Bevölkerung findet den Wagen toll.

Foto: Matzerath, Ralph

Im Büro des Erkrather Feuerwehrchefs Guido Vogt sind die Vorhänge zugezogen, aber das Neonlicht brennt hell. Vogt hat gute Laune. Am Rechner beantwortet er gerade eine E-Mail aus Cergy-Pontoise, der französischen Partnerstadt Erkraths. "Die Feuerwehr-Kollegen haben mir gratuliert, sie haben unseren pinkfarbenen Wagen im Fernsehen gesehen", sagt Vogt. Auf dem Tisch stapeln sich die Zeitungssauschnitte oder Artikel, die aus dem Internet ausgedruckt wurden.

Wegen des Feuerwehrautos waren auch schon viele Fernsehsender in Erkrath. "Die Farbe nennt sich Fuchsia", sagt Vogt, aber er weiß, dass viele auch Pink, Rosa oder Rosarot sagen. Spitznamen wie das "Pinke Playmobil" geistern bereits durch Facebook. Vogt freut sich, dreht aber das Radio etwas leiser, weil er was erzählen möchte: "Ich habe in den Ferien in der Badewanne gelegen und mir eine amerikanische Fachzeitschrift durchgelesen", sagt er. Die Feuerwehr-Kollegen aus Amerika waren auf die Idee gekommen, ein Fahrzeug mit rosa Folie zu verkleiden und damit Werbung für die Feuerwehr zu machen. Das Bild des bonbonbunten Wagens hat ihn fasziniert. "Ich habe zu meiner Frau gesagt, das machen wir in Erkrath auch", sagt Vogt.

Wenn die Wehr mit dem rosa Wagen durch Erkrath fährt, sieht man am Straßenrand nur lächelnde Gesichter. Wer es schafft, zückt sein Handy und macht schnell ein Bild. Wo der 16-Tonner ein paar Minuten stehenbleibt, bildet sich schnell eine Menschenmenge. Statt "Feuerwehr" ist der Wagen an der Seite mit dem Schriftzug "Projekt - Augen auf" markiert. Immer wieder fragen Passanten, ob die Farbe überhaupt erlaubt sei. Die Erkrather haben sich die Vorschriften genau angesehen und das auch mit der Bezirksregierung abgestimmt. "Ein Feuerwehrfahrzeug muss als solches erkennbar sein, mehr steht nicht in den Vorschriften", sagt Vogt. Verwechslungsgefahr besteht wirklich nicht. Und immer wieder: "Ich habe sie im Fernsehen gesehen, ich habe es in der Zeitung gelesen." Viel erklären muss Vogt nicht mehr. "Wir wollen gesehen werden, wenn wir durch Erkraths Straßen fahren" - das ist den Feuerwehrleuten jetzt gelungen. Und übrigens: "Dass Pink oft mit schwul in Verbindung gebracht wird, wissen wir, und es stört uns überhaupt nicht", sagt Vogt. "Welche Farbe hat denn hetero, blau oder grün?" Nur auf dem Christopher Street Day, da wollen die Erkrather dann doch nicht mitfahren im nächsten Jahr. Außerdem: Die Folie kommt im nächsten Jahr wieder ab. Rot ist der Wagen ja schon. War eben einmalig.

Dabei ist das Erkrather Feuerwehrauto sogar über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt. Mit Mitteilungen auf Facebook erreichte die Erkrather Feuerwehr in 48 Stunden fast eine Million User. "Damit haben wir unser Ziel eigentlich schon erreicht", sagt Vogt.

(RP)
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